Oft unterschätzt

Diabetes gehört mit geschätzt über 420 Millionen Betroffenen zu den weltweit häufigsten Stoffwechselerkrankungen. Aktuellen Berechnungen zufolge beliefen sich die globalen Kosten der Krankheit im Jahr 2015 auf 1,3 Billionen US-Dollar. Das entspricht 1,8 % der weltweiten Wirtschaftsleistung.

„Frühere Schätzungen bildeten zumeist nur die direkten Kosten von Diabetes ab, also die Gesundheitsausgaben für Insulin, Teststreifen oder etwa die Behandlung von Komplikationen“, so Prof. Sebastian Vollmer, Göttingen. Allein im Jahr 2015 gingen der globalen Wirtschaft jedoch zusätzlich insgesamt 455 Milliarden US-Dollar durch Todesfälle, Arbeitsunfähigkeit, Krankheit und verminderte Produktivität verloren [[1]].

Nicht nur ein Problem von Industrienationen

Während die Ausgaben in Industrieländern wie Deutschland oder den USA mit 1,6 und 2,6 % der jeweiligen nationalen Wirtschaftsleistung hoch ausfielen, sind auch viele Länder mit niedrigem oder mittlerem Einkommen mit hohen Kosten belastet. „Häufig wird besonders der Typ-2-Diabetes als eine Wohlstandskrankheit angesehen“, erklärt Christian Bommer, Göttingen. „Dass die Häufigkeit von Diabetes etwa in Indien und China inzwischen ähnliche Ausmaße wie in Europa angenommen hat, ist vielen Menschen nicht bewusst.“

Quelle: Pressemitteilung „Erhebliche wirtschaftliche Belastungen durch Diabetes“ vom 27.04.2017, herausgegeben von der Georg-August-Universität Göttingen

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• Literatur

• 1 Bommer C, Heesemann E, Sagalova V. et al The global economic burden of diabetes in adults aged 20 to 79: a cost-of-illness study. Lancet Diabetes Endocrinol. 26.04.2017: pii: S2213-8587 17. 30097-9 DOI: 10.1016/S2213-8587(17)30097-9