Z Gastroenterol 2017; 55(06): 602
DOI: 10.1055/s-0043-111482
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Fazit vom Gesprächsforum in Frankfurt

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Publication Date:
07 June 2017 (online)

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im April war ich auf der EASL. Es war ein sehr interessanter Kongress. Ich habe das ein oder andere mitgenommen, über den ein oder anderen Tellerrand geschaut. Aber natürlich: fünf Tage Leber, das ist schon speziell, wie es ein solcher Kongress auch sein muss. Selbstverständlich habe ich in den Zeiten „nach Hepatitis C“ auch viel gehört zur NASH und zu entzündlichen Gallenwegserkrankungen. Puzzlestückchen, kleine Teilaspekte in Zehn-Minuten-Vorträgen inkl. Diskussion. Aber einen so guten Überblick wie in Frankfurt bei unserem Gesprächsforum anlässlich der bng-Jahrestagung durch die umfassenden Vorträge von Herrn Canbay und Herrn Kremer konnte man natürlich nicht bekommen.

Und wann kann man mal alle wichtigen Aspekte zu einem Organ wie dem Pankreas in 60 Minuten erfahren und diskutieren? Herr Layer hat es mit seinem „Brennpunkt Pankreas“ möglich gemacht! Den komplizierten CED-Fällen wurde sich von internistisch-gastroenterologischer (Herr Dignaß) und chirurgischer Seite (Herr Kroesen) in insgesamt 90 Minuten gewidmet. Und nachdem im letzten Jahr im Schwerpunkt Onkologie das Ösophaguskarzinom Thema war, wurden dieses Jahr pathogenetische Aspekte (Herr Bornschein), endoskopische (Herr Meßmann) und perioperative sowie palliative Therapieansätze (Herr Möhler) beim Magenkarzinom besprochen. Herr Möhler hatte nicht nur das Programm unterstützt und vorgetragen, sondern auch als Mit-Vorsitzender die Diskussion geleitet. Aktueller geht es kurz vor Fertigstellung der neuen Leitlinie nicht!

Und ein bisschen Nachdenken darf auch sein: beim Festvortrag, dieses Jahr gehalten von unserem Kollegen Josef Weismüller über das Verständnis des Arztseins im Wandel der Zeiten mit historischen und philosophischen Aspekten.

Dieses Jahr hatten wir vergleichsweise wenig Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die vielen positiven Rückmeldungen nach der Tagung bestärken uns aber, mit diesem Konzept weiter zu machen. Einzigartig ist nicht nur die Zusammenstellung des Programms so breit wie unsere Tätigkeit in der Praxis, sondern auch der Zuschnitt auf unsere Anliegen in der täglichen Betreuung unserer Patienten. Und bei welcher anderen Veranstaltung hat man so viel Zeit, ein Thema nahe gebracht zu bekommen und zu diskutieren! Und wenn dem ein oder anderen dann noch spezielle Fragestellungen zu Patienten auf dem Herzen liegen, gibt es noch die Möglichkeit des direkten Gesprächs. Keine andere wissenschaftliche Tagung kann das bieten.

Das wissenschaftliche Programm untermauert auch die Stellung der niedergelassenen Gastroenterologen als die wichtigsten Ansprechpartner für Patienten mit entsprechenden Erkrankungen. Im berufspolitischen Teil der Veranstaltung treten daher immer wieder gesundheitspolitische Entscheidungsträger als Redner auf. Auch hier kann man sich nicht nur ein Bild von den aktuellen Ideen und Zielsetzungen machen, sondern diskutieren und die Versorgungsrealität klar machen. Gesprächsangebote, wie aktuell vom MdB Herrn Henrich geäußert, nimmt der Vorstand gerne an!

Falls Sie / Ihr nicht in Frankfurt dabei sein konnten / konntet, klappt es ja vielleicht in 2018! Die Vorsorge-Koloskopie hat dann 15. Geburtstag, so dass dies natürlich ein Schwerpunkt sein wird! Wann? Vom 10. bis 12. Mai 2018. Wo? In Köln!

Auf ein Wiedersehen,

Dr. Dagmar Mainz (bng-Vorstand)