Der Klinikarzt 2017; 46(06): 270-277
DOI: 10.1055/s-0043-112160
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das Akute Aortensyndrom

Aktueller Stand der Ätiologie, Diagnostik und Therapie
Ibrahim Akin
1   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim, Mannheim
,
Christoph A Nienaber
2   Royal Brompton Hospital and Harefield Trust, London SW3 6NP, U.K.
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Publication Date:
17 July 2017 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Das akute Aortensyndrom ist ein moderner Begriff, mit dem eine Gruppe von Aortenerkrankungen beschrieben wird. Diese beinhalten die Aortendissektion, das intramurale Hämatom (IMH) und das penetrierende Aortenulkus (PAU). Populationanalysen gehen bei der Aortendissektion von einer Inzidenz von 2,6–3,5/100 000 Einwohner aus. Jeder achte Patient mit der Verdachtsdiagnose Aortendissektion hat ein IMH oder PAU. Schmerzen und Malperfusionen sind das Leitsymptom des akuten Aortensyndroms und sollten mittels moderner Bildgebung (Computertomografie, transösophagealer Ultraschall, Magnetresonanztomografie) abgeklärt werden. Asymptomatische Patienten, die an einer IMH oder PAU leiden, können konservativ behandelt werden, wohingegen alle symptomatischen Patienten behandelt werden müssen. Endovaskuläre Möglichkeiten haben die Therapieoptionen erweitert und in weiten Bereichen den operativen Ansatz bei ausgewählten Patienten abgelöst. Unabhängig der Initialtherapie müssen die Patienten systematisch nachverfolgt werden.