Der Klinikarzt 2017; 46(06): 278-285
DOI: 10.1055/s-0043-112291
Schwerpunkt
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Genetisch bedingte thorakale Aorten-Syndrome (GAS)

Eine strategische Analyse zur Versorgung durch den Klinikarzt
Yskert von Kodolitsch
1   Deutsches Aorten Zentrum, Hamburg, Universitäres Herzzentrum der Universitätsklinik, Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Kardiologie und Kardiovaskuläre Chirurgie, Hamburg
,
Petra Gehle
2   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum, Medizinische Klinik m. S. Kardiologie, Berlin
,
Schüler Helke
1   Deutsches Aorten Zentrum, Hamburg, Universitäres Herzzentrum der Universitätsklinik, Hamburg-Eppendorf, Zentrum für Kardiologie und Kardiovaskuläre Chirurgie, Hamburg
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. Juli 2017 (online)

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ZUSAMMENFASSUNG

Genetische Aorten-Syndrome sind autosomal-dominant vererbte Erkrankungen des Bindegewebes, die ein hohes Risiko haben zur Entwicklung akuter Aortendissektionen bereits ab dem 20. Lebensjahr. Zu den GAS zählen Entitäten wie das Marfan-Syndrom, das Loeys-Dietz-Syndrom, das vaskuläre Ehlers-Danlos-Syndrom und das Turner-Syndrom. Der Klinikarzt hat folgende Ziele bei der Versorgung genetischer Aorten-Syndrome: Die Erkennung von Verdachtsfällen, die Prävention der Entwicklung operationsbedürftiger Aneurysmen, akuter Aorten-Syndrome wie der Dissektion der Aorta, und die maximale Ausbeutung der Ergebnisse einer operativen Versorgung der Aorta. Als Mittel stehen ihm eine Genotyp- und Phänotyp-spezifische Therapie zur Verfügung, Beta-Blocker und Losartan zur Prophylaxe der Aortenerkrankung sowie Beratung zur einer der Erkrankung angepassten Lebensweise.