Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2017; 12(06): 645-656
DOI: 10.1055/s-0043-115614
Wirbelsäule
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Assessment und multimodale Schmerztherapie beim chronischen Rückenschmerz

Hans-Raimund Casser
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Publikationsdatum:
10. November 2017 (online)

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Sowohl die Entstehung als auch die Aufrechterhaltung chronischer Rückenschmerzen ist durch eine komplexe Wechselwirkung körperlicher, psychischer und sozialer Fehlfunktionen gekennzeichnet. Nur durch inhaltlich und organisatorisch aufeinander abgestimmte und aufeinander aufbauende interdisziplinäre Behandlungsprogramme können chronische Rückenschmerzen positiv beeinflusst werden.

Kernaussagen
  • Entstehung und Aufrechterhaltung chronischer Rückenschmerzen ist durch eine komplexe Wechselwirkung körperlicher, psychischer und sozialer Fehlfunktionen gekennzeichnet.

  • Nur durch inhaltliche und organisatorisch aufeinander abgestimmte und aufeinander aufbauende medizinische, physiotherapeutische und verhaltenstherapeutische Behandlungsprogramme können diese Dysfunktionen positiv beeinflusst werden.

  • Interdisziplinäre multimodale Schmerztherapieprogramme setzen ein interdisziplinäres diagnostisches Update voraus mit Entwicklung eines mit dem Patienten und den Therapeuten abgestimmten Therapieprogrammes.

  • Die multimodale Schmerztherapie (MMST) ist das einzige derzeit verfügbare evidenzbasierte konservative Verfahren bei chronifizierten Rückenschmerzen, über dessen inhaltliche Ausgestaltung aber weiterhin Forschungsbedarf besteht.

  • Um eine ausreichende Versorgung chronifizierter Schmerzpatienten, insbesondere Rückenschmerzpatienten, zu gewährleisten, ist ein Ausbau interdisziplinärer Schmerzzentren dringend erforderlich.