Zusammenfassung
Ziel Veränderungen durch die aktuelle S3 / NVL-Leitlinie Unipolare Depression und Neuerungen
durch die krankenhausökonomischen Rahmenbedingungen des PsychVVG erfordern eine Neubewertung
des Stellenwertes des Behandlungsangebots Elektrokonvulsionstherapie (EKT) im Behandlungsportfolio
einer psychiatrischen Klinik.
Methode Entwicklung einer sachgerechten Kostenstrukturanalyse und deren betriebswirtschaftliche
Bewertung am Beispiel eines Behandlungszentrums für EKT.
Ergebnis Die aufwandgerechte Abbildung der Behandlungskosten für die EKT umfasst die krankenhausindividuellen
Kosten für die EKT-Kernleistungen sowie allgemeine Kosten für die Betriebsbereitstellung
einer Klinik.
Schlussfolgerung Dem höheren klinischen Stellenwert der EKT ist durch eine leistungsgerechte Vergütung
gesundheitsökonomisch Rechnung zu tragen, damit die notwendige Leistungsausweitung
eines hochwirksamen Therapieverfahrens unterstützt und gefördert werden kann. Eine
krankenhausindividuelle Kalkulationsbasis ist Voraussetzung, um mit den Kostenträgern
im leistungsorientierten Krankenhausbudget des PsychVVG ein kostendeckendes Zusatzentgelt
für die EKT verhandeln zu können. Hierfür sind genaue Kenntnisse über die personellen,
strukturellen und organisatorischen Bedingungen des Krankenhauses notwendig.
Abstract
Objective New medical guideline recommendations for the treatment of major depressive disorders
and regulative changes in the payment system of the German mental health care system
warrant a revision of the framework in which electroconvulsive therapies (ECT) are
offered.
Methods A cost structure analysis of the clinical resources essential for the ECT procedure
was conducted and economically validated, exemplified at a German inpatient ECT treatment
center.
Results The identification of directly attributable costs to the ECT intervention presupposes
an accurate assessment of personnel engagement time and material consumption as well
as an inclusion of overhead costs for the operational readiness of the hospital.
Conclusion The increasing importance of ECT in the clinical portfolio of therapy options demands
an adequate refunding to support the expansion of this highly effective treatment.
For the calculation of an appropriate reimbursement for ECT and ascertaining an acceptable
contribution, a detailed knowledge of personnel costs and infrastructure settings
of the respective hospitals is required.
Schlüsselwörter
Kostenstrukturanalyse - Elektrokonvulsionstherapie - Zusatzentgelt - leistungsorientiertes
Krankenhausbudget
Key words
cost structure analysis - electroconvulsive therapy - reimbursement - hospital budget