Neonatologie Scan 2017; 06(04): 271
DOI: 10.1055/s-0043-119923
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Chorioamnionitis: Antibiotikatherapie asymptomatischer Neugeborener

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Publication Date:
29 November 2017 (online)

Die Chorioamnionitis ist ein Risikofaktor für die frühe Neugeborenensepsis (EOS). Fachgesellschaften empfehlen eine umgehende empirische Antibiotikatherapie und Intensivbetreuung für alle exponierten asymptomatischen Neugeborenen. Der Rückgang der EOS-Fälle hat zu einer Diskussion um die generelle Antibiose geführt. Die Autoren stellen ein alternatives Management mit breiterer Diagnostik, intensiver Beobachtung und gezielter Antibiotikatherapie vor.

Fazit

Bei 2 von 3 Neugeborenen konnte die Antibiotikatherapie vermieden werden. In Zeiten zunehmender Resistenzen und der sinkenden EOS-Inzidenzen seien Behandlungsautomatismen nicht länger gerechtfertigt, so die Autoren. Sie sehen weitere Vorteile: Mutter und Kind werden nicht getrennt, eine ausschließliche Brustmilchernährung ist gewährleistet und eine erhebliche Kostenreduktion möglich. Ein Risiko ergab sich durch das eher abwartende Verhalten nicht. Kein Kind musste wegen Sepsisverdacht erneut aufgenommen werden.