Däumchen drehen

Machen Sie den Test: Legen Sie beide Hände mit der Handfläche nach oben vor sich hin. Beugen Sie nun kräftig den kleinen Finger und den Ringfinger der rechten Hand, während Sie die linke entspannt liegen lassen. Jetzt lassen Sie beide Daumen gleichzeitig kreisen. Welchen Unterschied stellen Sie fest? Der linke Daumen ist in der Lage, größere Kreise zu beschreiben, der Bewegungsumfang ist größer. Dafür erscheint die Bewegung auf der rechten Seite runder, gleichmäßiger – hier steht die Bewegungsqualität im Vordergrund.

Das Gelenk, das diese Bewegung ausführt, ist das Daumensattelgelenk. Durch seine Fähigkeit zur Opposition beeinflusst es unsere Greiffunktion ganz wesentlich – es ermöglicht uns Präzisionsgriffe und trägt damit maßgeblich zu unseren feinmotorischen Fähigkeiten bei. Der Preis dafür: Je beweglicher ein Gelenk ist, desto weniger Stabilität kann es gewährleisten. Je weniger Stabilität ein Gelenk aufweist, desto größer ist das Risiko, Arthrose zu entwickeln. Die Rhizarthrose ist die häufigste Arthrose der Hand. Hier hat sich das Daumensattelgelenk durch ein Missverhältnis von Belastung und Belastbarkeit degenerativ verändert. Die Folge sind oft bewegungsabhängiger Schmerz, eine eingeschränkte Beweglichkeit und Kraftminderung.

Aber was hat es nun mit dem Selbsttest auf sich? Eine verbesserte Qualität der Bewegung des Daumensattelgelenkes kann die Rhizarthrose-Symptomatik reduzieren und den arthrotischen Prozess positiv beeinflussen. Verschiedene Übungen, zum Beispiel wie man dabei den kleinen Finger einbinden kann, erläutert Andrea Zander ab Seite 32 in ihrem Artikel „Wenn der Daumen Ärger macht“.

Vielleicht ist sogar die ein oder andere Übung für Sie selbst dabei. Denn auch Therapeuten sind durch ihren intensiven manuellen Einsatz nicht selten von Arthrosen der Hände betroffen. In diesem Sinne: Passen Sie auf Ihre Gelenke auf und drehen Sie zwischendurch vielleicht einfach mal ganz entspannt Däumchen!

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