Dtsch Med Wochenschr 2017; 142(24): 1876
DOI: 10.1055/s-0043-120745
Mitteilungen der DGIM
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Arbeitsgruppe IQWIG/G-BA der DGIM: Befragung zum Gesundheits-Check

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Publication Date:
05 December 2017 (online)

Seit knapp 30 Jahren gibt es in Deutschland einen „Gesundheits-Check“, der GKV-Versicherten ermöglicht, sich vom 36. Lebensjahr an alle zwei Jahre untersuchen zu lassen. Diese allgemeine Gesundheitsuntersuchung zielt vor allem darauf ab, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen – oder solche, bei denen die Nieren beteiligt sind – sowie Stoffwechselerkrankungen, insbesondere Diabetes mellitus, rechtzeitig zu erfassen. Das Programm wurde während der letzten drei Jahrzehnte nur unwesentlich geändert. Derzeit erfolgt eine Überarbeitung dieses Programms im G-BA.

Eine Online-Mitgliederbefragung der DGIM, an der 242 Allgemeininternisten teilnahmen, zeigte, dass 98 % der Befragten die Untersuchung regelmäßig anbieten, dass jedoch auch andere Erkrankungen in ein solches Programm einbezogen werden könnten. 80 % der Befragten halten das Programm für sinnvoll und die Mehrzahl der Ärzte glaubt auch, dass eine regelmäßige Teilnahme an diesem Programm zu Änderungen der Lebensgewohnheiten und sogar zur Lebensverlängerung führt. Analysen der GEDA-Studie des Robert Koch-Instituts ergaben eine Teilnahme von etwa der Hälfte der anspruchsberechtigten Männer und Frauen am Gesundheits-Check-up. Die Teilnahmequote war bei niedrigem Sozialstatus/Einkommen geringer und stieg mit dem Lebensalter (Deutsches Ärzteblatt 2013; 110: 679).

Die DGIM hat zusammen mit den Vertretern der Schwerpunktgesellschaften eine Stellungnahme zu diesem Programm als Diskussionspapier verfasst. Hierbei wurden vor allem die internistischen Erkrankungen mit hoher Prävalenz in Deutschland berücksichtigt. Es zeigte sich recht eindeutig, dass eine sorgfältige Anamnese zusammen mit einer guten körperlichen Untersuchung und wenigen Laborparametern ein Schlüssel zur Früherkennung oder Prävention für einige Erkrankungen ist.

Tilman Sauerbruch, Beauftragter der DGIM