Fortschr Neurol Psychiatr 2017; 85(12): 722-723
DOI: 10.1055/s-0043-121760
Fokussiert
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

PFO nach kryptogenem Schlaganfall doch verschließen?!

Contributor(s):
Lars Kellert
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Publication Date:
06 December 2017 (online)

Hintergrund

Seit Jahren wird die Bedeutung eines persistierenden Foramen ovale (PFO) für die Entstehung von Schlaganfällen kontrovers diskutiert. Ein PFO findet sich bei ca. 25 % der gesunden Bevölkerung. Allerdings lässt es sich bei bis zu 50 % der Patienten mit kryptogenen Schlaganfällen nachweisen, so dass die Assoziation hier nicht von der Hand zu weisen ist. Unterschiedliche Pathomechanismen werden diskutiert: neben einer paradoxen Embolie bei Rechs-Links-Shunt kommt auch eine low-flow-Situation im PFO selbst oder eine Emboliequelle aufgrund eines mit dem PFO häufig vergesellschafteten Vorhofseptumaneurysmas in Frage. Die bisherigen Studien konnten keinen Vorteil eines interventionellen PFO-Verschlusses in der Sekundärprophylaxe nach kryptogenem Schlaganfall im Vergleich zur rein medikamentösen Therapie zeigen.