Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(04): 227-228
DOI: 10.1055/s-0043-121941
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Pembrolizumab versus Ipilimumab beim fortgeschrittenen malignen Melanom

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Publication Date:
22 February 2018 (online)

Die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren, die wichtige Schaltstellen der Immuntoleranz hemmen, ist ein wesentlicher Bestandteil in der Behandlung von Patienten mit malignem Melanom. Zwei Checkpoints werden aktuell beim Melanom mit Erfolg therapeutisch blockiert: das CTLA- und das PD-1. Während Pembrolizumab an den PD-1 (programmed cell death-1) -Rezeptor bindet, blockiert Ipilimumab das CTLA-4-Protein (Cytotoxic T-Lymphocyte Antigen 4). Die Wirksamkeit beider Therapeutika haben J. Schachter vom Sheba Medical Center in Tel Aviv, Israel, sowie Kollegen weltweit in der groß angelegten KEYNOTE-006-Studie zum ersten Mal direkt miteinander verglichen.

Bereits die Zwischenauswertungen der KEYNOTE-006-Studie deuteten eine Überlegenheit von Pembrolizumab gegenüber Ipilimumab in Bezug auf progressionsfreies Überleben und Gesamtüberleben mit weniger schweren behandlungsbedingten Nebenwirkungen beim fortgeschrittenen malignen Melanom an. Die finale Auswertung dieser Studie bestätigt einen anhaltenden Überlebensvorteil unter Pembrolizumab-Monotherapie im Vergleich zu Ipilimumab bei Patienten mit nicht resezierbarem oder metastasierendem malignem Melanom.

KEYNOTE-006 ist eine multizentrische, unverblindete, randomisierte Phase-III-Studie. Sie untersucht Pembrolizumab im Vergleich zu Ipilimumab bei Patienten mit nicht resezierbarem fortgeschrittenem malignem Melanom (Stadium III oder IV), die keine oder höchstens eine vorangegangene systemische Therapie erhalten haben. Im Zeitraum von September 2013 bis März 2014 wurden an 87 Zentren in 16 Ländern weltweit 834 Patienten in diese Studie eingeschlossen. Sie wurden randomisiert im Verhältnis 1:1:1 einer der folgenden Studienarme zugeordnet:

  • 279 Patienten für die Therapie mit 10 mg/kg Pembrolizumab i. v. alle 2 Wochen

  • 277 Patienten für die Therapie mit 10 mg/kg Pembrolizumab i. v. alle 3 Wochen

  • 278 Patienten für die Therapie mit 3 mg/kg Ipilimumab i. v. alle 3 Wochen (insgesamt 4 Zyklen)

Insgesamt wurden 811 Patienten behandelt. Primärer Endpunkt der Studie war das Gesamtüberleben, das als Zeitraum von der Randomisierung bis zum Tod definiert war. Weiterhin wurden das progressionsfreie Überleben sowie die Gesamtansprechrate analysiert.