Die Wirbelsäule 2018; 02(02): 160-179
DOI: 10.1055/s-0043-122292
CME-Fortbildung
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Die epidurale Rückenmarkstimulation

Autoren

  • Simon H. Bayerl

  • Peter Vajkoczy


Verantwortlicher Herausgeber dieser Rubrik: Wissenschaftlich verantwortlich gemäß Zertifizierungsbestimmungen für diesen Beitrag ist Prof. Dr. Peter Vajkoczy, Berlin.
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. April 2018 (online)

Bei der epiduralen Rückenmarkstimulation (SCS) erfolgt eine elektrische Stimulation des Rückenmarks durch epidural implantierte Elektroden. Die SCS ist eine seit vielen Jahren etablierte invasive Therapie zur Behandlung von chronischen Schmerzen und darüber hinaus eine Behandlungsmöglichkeit für unterschiedliche vaskuläre Erkrankungen. Dieser Artikel beschreibt die Technik, die Indikationsstellung und die Anwendungsmöglichkeiten der SCS bei den unterschiedlichen Krankheitsbildern und skiiert kurz die Möglichkeiten der peripheren Nervenstimulation und der peripheren Nervenfeldstimulation.

Kernaussagen
  • Die Spinal Cord Stimulation (SCS) ist eine etablierte schmerztherapeutische Behandlung von Patienten mit unterschiedlichen Schmerzsyndromen und birgt nur ein sehr geringes Risiko einer schweren Komplikation.

  • Patienten, die für eine Spinal Cord Stimulation in Frage kommen, sollten sorgfältig ausgewählt werden, und die Indikation muss häufig interdisziplinär gestellt werden.

  • Die beste Prognose hat die Durchführung der Spinal Cord Stimulation besteht bei neuropathischen Schmerzsyndromen.

  • Neue Stimulationsmöglichkeiten wie die Hochfrequenzstimulation sowie die Burst-Stimulation erweitern die Indikationsstellung für eine SCS und ermöglichen die Behandlung von Schmerzsyndromen wie dem axialen Rückenschmerz.

  • Für eine Langzeittherapie sollten insbesondere Impulsgeneratoren bevorzugt werden, die möglichst viele unterschiedliche Stimulationsmodi ermöglichen.

  • Die MRT-Kompatibilität der neueren Impulsgeneratoren und Elektroden ist sowohl bei Patienten mit degenerativen als auch bei Patienten mit ZNS-Erkrankungen von großer Bedeutung und konnte das Indikationsspektrum deutlich erweitern.

  • Neben der Spinal Cord Stimulation sollten auch die periphere Nervenstimulation und die periphere Nervenfeldstimulation oder die Spinalganglionstimulation bei speziellen Schmerzsyndromen in Betracht gezogen werden und möglichst dem gleichen Therapeuten als Behandlungsoption zur Verfügung stehen.