Zusammenfassung
Das Mikrobiom des Darms wird gelegentlich auch als das „zweite menschliche Genom“
bezeichnet, da es eine hoch relevante Bedeutung in
Gesundheit, aber auch Krankheit hat. Im Darm gibt es eine beeindruckend große Anzahl
von Bakterien, die eine enge Beziehung zum Wirt
pflegen. In bestimmten Situationen kann es zu einer Dysbiose kommen, was in der Konsequenz
eine Schädigung des Wirtes nach sich ziehen kann.
In den Bakterien werden zahlreiche Substanzen gebildet, die vom gesunden Körper nach
der Aufnahme unkompliziert verstoffwechselt bzw.
ausgeschieden werden können. Bei Patienten mit terminaler Nierenfunktionsstörung hingegen
kommt es zum einen zu einer Veränderung des
Darmmikrobioms und gleichzeitig zu einer Akkumulation von aus dem Darm aufgenommenen
Substanzen, die durch das veränderte Mikrobiom
produziert und nicht mehr eliminiert werden können. Dies führt zu einer Akkumulation
von Urämietoxinen, die auch wesentlich zu dem
exzessiven, v. a. kardiovaskulären Mortalitätsrisiko der Patienten beitragen. Eine
Strategie zur Hilfe für den betroffenen Patienten mag die
Wiederherstellung des Mikrobioms sein. In der vorliegenden Übersicht werden die Veränderungen
des Mikrobioms und deren Auswirkungen
vorgestellt. Auch Ideen für eine Beeinflussung des Mikrobioms werden diskutiert.