Cepeda MS.
et al.
Association of flossing/inter-dental cleaning and periodontitis in adults.
J Clin Periodontol 2017;
44: 866-871
doi:10.1111/jcpe.12765
In der vorliegenden Querschnittsstudie wurde der Zusammenhang zwischen der Verwendung
von Zahnseide und dem Vorliegen einer parodontalen Erkrankung an 6939 Studienteilnehmern
der amerikanischen Bevölkerung untersucht.
Methodik
Die Frequenz der Zahnseideverwendung wurde in folgenden Kategorien erfasst: maximal
einmal, zwei- bis viermal oder mindestens fünfmal pro Woche. Die Parodontitis wurde
nach den 2007 entwickelten Kriterien der Amerikanischen Gesellschaft für Parodontologie
und dem Zentrum für chronische Erkrankungen (AAP-CDC) diagnostiziert. Die Analysen
wurden für die möglichen Einflussfaktoren Alter, Geschlecht, Rauch- und Trinkgewohnheiten,
Einkommen sowie der Anzahl der jährlichen Zahnarztbesuche korrigiert.
Ergebnisse
Bei 40% der Studienteilnehmer wurde Parodontitis festgestellt. Bei mindestens zweimaliger
Anwendung der Zahnseide pro Woche waren die Chancen, an einer Parodontitis zu erkranken,
um 17% geringer im Vergleich zu einer selteneren Zahnseideverwendung. Interessanterweise
konnte kein dosisabhängiger Zusammenhang zwischen der Frequenz der Zahnseidenutzung
pro Woche und der Häufigkeit der Parodontitisdiagnose festgestellt werden. Bei Männern
wurde im Vergleich zu Frauen doppelt so häufig Parodontitis festgestellt, Nichtraucher
und Probanden mit den höheren Einkommen hatten weniger häufig eine Parodontitis im
Vergleich zu Rauchern und Menschen mit geringen Einkommen.
Fazit
Die Verwendung von Zahnseide zeigte in der vorliegenden Studie einen schützenden Effekt
vor parodontalen Erkrankungen. Dabei könnte die interdentale Reinigung mit Zahnseide
an zwei bis vier Tagen pro Woche den gleichen schützenden Effekt wie eine häufigere
Nutzung haben. Die Autoren führen als möglichen Grund dafür an, dass entzündliche
Prozesse im parodontalen Gewebe erst nach mehreren Tagen des Plaquewachstums entstehen.
Ein großer Pluspunkt dieser Untersuchung ist die große Studienpopulation mit fast
7000 Teilnehmern, aufgrund des Studiendesigns (Querschnittsstudie/Beobachtungsstudie)
ist die Interpretation eines kausalen Zusammenhangs jedoch nicht möglich.