Journal Club AINS 2018; 7(01): 29-31
DOI: 10.1055/s-0043-124112
Journal Club
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Femoralis vs. Psoasblockade: weniger Punktionskomplikationen, mehr Infektionen

Further Information

Publication History

Publication Date:
09 March 2018 (online)

Verschiedene Techniken der Regionalanästhesie werden zur Knie- oder Hüftchirurgie genutzt. Dabei ist die Psoasblockade mit dem potentiellen Vorteil der Betäubung des kompletten Plexus lumbalis eine Alternative zum Femoralisblock. Wegen der tiefen Lage des Psoasmuskels ist die Punktion technisch schwieriger, jedoch mit einem geringeren Infektrisiko versehen als die Femoralisblockade. Die Autoren dieser Studie untersuchen daher die Hypothese: Psoasblockaden führen häufiger zu punktionsbedingten Komplikationen und seltener zu katheterabhängigen Infektionen als Femoralisblockaden.

Fazit

Die Autoren fanden in ihrer retrospektiven Analyse mehr punktionsbedingte und weniger infektionsbedingte Komplikationen bei der Psoasblockade. Wegen der hohen Anzahl eingeschlossener Patienten konnten auch seltene Komplikationen detektiert werden. Todesfälle traten nicht auf. Die Untersucher halten die Psoasblockade, durchgeführt von erfahrenen Anästhesisten, unter Berücksichtigung gleicher Standards wie bei rückenmarksnahen Verfahren, für sicher. Ob die in dieser Studie gefundenen Komplikationen zu einem verlängerten Krankenhausaufenthalt, zu einem schlechteren Outcome oder einer höheren Langzeitmortalität führten, konnte mit den vorliegenden Daten nicht beantwortet werden.