Bennike NH.
et al.
Non-mix fragrances are top sensitizers in consecutive dermatitis patients – a cross-sectional
study of the 26 EU-labelled fragrance allergens.
Contact Dermatitis 2017;
77: 270-279
Die Patch-Tests von gut 6000 aufeinander folgenden Patienten einer dermatologischen
Uniklinik in Kopenhagen der Jahre 2012 – 2015 wurden hierfür ausgewertet. Bei 15,7 %
von ihnen fanden sich positive Testergebnisse auf Duftstoffe. Bei den Einzeltestungen
waren besonders häufig Linalool-Hydroperoxid (Lin-OOH, 3,9 %) und Limonen-Hydroperoxid
(Lim-OOH, 2,5 %) positiv. Diese oxidierten Varianten bereits bekannter allergener
Duftstoffe haben sich als eigene Allergene erwiesen und wurden ab 2012 mitgetestet.
Weitere Duftstoffe, die häufig positive Reaktionen im Patch-Test zeigten: Evernia
furfuracea (3,0 %) und Hydroxyisohexyl 3-Cyclohexen Carboxaldehyd (HICC, 2,1 %).
FM I/II-negativ, einzeln positiv
FM I/II-negativ, einzeln positiv
Von den Patienten mit positiven Reaktionen auf die Duftstoff-Mixturen (fragrance mix)
FM I und FM II, die 14 der 26 Substanzen enthalten, reagierten nicht alle auch positiv
auf die enthaltenen Einzelsubstanzen: Von jenen, die eine Reaktion auf FM I zeigten,
hatten nur 32,7 % auch ein positives Testergebnis für (mindestens) eine der enthaltenen
Einzelsubstanzen, bei FM II waren es 57,0 %. Umgekehrt blieb bei einigen Patienten
mit einer Reaktion auf einen Einzelstoff die Reaktion auf die entsprechende Mixtur
aus (FM I: 3,2 %, FM II: 12,4 %).
Oxidierte Terpene mittesten
Oxidierte Terpene mittesten
Relativ viele Patienten hatten schwer zu interpretierende Testergebnisse auf Lin-OOH
(20,9 %) und Lim-OOH (13,7 %). In einer vorangegangenen Dosis-Wirkungs-Studie mit
Lin-OOH konnte bei 62 % der Patienten mit einer zweifelhaften Reaktion auf den Standardtest
durch eine verdoppelte Wirkstoffkonzentration ein schwach positives Ergebnis erreicht
werden. Vermutlich hat also ein Großteil der Studienteilnehmer mit einem unklaren
Testergebnis auf oxidierte Terpene eine Kontaktallergie auf diese Duftstoffe. Aber
selbst wenn man diese nicht mitzählt, liegt der Anteil positiver Testreaktionen deutlich
über den 0,5 – 1 %, die eine Aufnahme in die Routinetests rechtfertigen.
Viele der 26 deklarierungspflichtigen Duftstoffe rufen so häufig allergische Reaktionen
hervor, dass sie in die Standard-Patch-Tests aufgenommen werden sollten. Am deutlichsten
traten hier Lin-OOH, Lim-OOH und E. furfuracea hervor. Nur 30 – 50 % der Patienten,
die auf diese Stoffe allergisch reagieren, werden bei Tests mit FM I und FM II als
solche erkannt. Für viele Stoffe empfiehlt sich darüber hinaus eine höhere Testkonzentration,
um die Tests möglichst empfindlich zu machen.
Dr. Nina Drexelius, Hamburg
Viele deklarierungspflichtige Duftstoffe in Kosmetika rufen so häufig allergische
Reaktionen hervor, dass sie in die Standard-Patch-Tests aufgenommen werden sollten.
Quelle: ccvision