Einleitung Studien zur Überprüfung rehabilitativer Maßnahmen für Post-COVID-Patient*innen zeigen,
dass diese gut durchführbar und wirksam sind. Unklar ist, ob die Effekte langfristig
aufrechterhalten werden. Die vorliegende Studie überprüft die Aufrechterhaltung der
körperlichen Belastbarkeit im Anschluss einer stationären Rehabilitation von Patient*innen
mit COVID-19 als Berufskrankheit (BK) oder Arbeitsunfall.
Das Projekt wird durch die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV e.V.) finanziert
(Projekt Nr. FF-FB 326).
Methodik In der Kohortenstudie mit aktuell 3 Messzeitpunkten wurden von zunächst 60 Patient*innen
(Alter: M=49,7 Jahre, ♀: n=47) mit COVID-19 als BK oder Arbeitsunfall zu Beginn (T1),
zum Ende (T2) sowie 6 Monate (T3) nach Beendigung einer stationären Rehabilitation
(Dauer: M=29,8 Tage) in der BG Klinik für Berufskrankheiten in Bad Reichenhall Daten
erhoben. Die körperliche Belastbarkeit wurde erfasst mittels: 6-Minuten-Gehtest (6MGT),
1-Minute-Sit-To-Stand-Test (1-STST), Beinkrafttest (mittels aktivSYSTEM), Gleichtgewichtstest
(GGT-Reha, Block 3). Die Längsschnittanalysen erfolgten mittels Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test.
Ergebnisse Zu T2 zeigen sich sign. Veränderungen im Sinne einer Verbesserung hinsichtlich 6MGT
(Z=-6,171, p<0,001), 1-STST (Z=-3,457, p<0,001), Beinkraft (Z=-5,121, p<0,001) und
GGT (Z=-2,510, p<0,05). Zu T3 werden im Vergleich zu T1 die sign. Veränderungen für
6MGT (Z=-6,247, p<0,001), 1-STST (Z=-2,343, p<0,05) und Beinkraft (Z=-5,330, p<0,001)
aufrechterhalten im Gegensatz zum GGT, dessen Werte sich dem Niveau von T1 wieder
annähern (Z=-0,551, p>0,05).
Diskussion Die Ergebnisse zur Verbesserung der körperlichen Belastbarkeit zum Rehabilitationsende
sind vergleichbar mit bisherigen Erkenntnissen zur Post-COVID Rehabilitation (Bailly
et al., 2022). Zusätzlich wurde die Aufrechterhaltung der körperlichen Belastbarkeit
6 Monate nach Rehabilitationsende mittels objektiver Messverfahren nachgewiesen. Lediglich
für die Gleichgewichtsfähigkeit zeigt sich eine Annäherung zum Ausgangsniveau 6 Monate
später. Um aus den Ergebnissen Nachsorgestrategien abzuleiten, werden zusätzliche
Gruppenanalysen stratifiziert z.B. nach der Erkrankungsschwere, Anzahl der Komorbiditäten
und Arbeitsfähigkeit umgesetzt.