Rofo 2023; 195(S 01): S28
DOI: 10.1055/s-0043-1763016
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Onkologische Interventionen)

Interventionelle Therapieoption bei primärem Mammakarzinom: Vergleichende Bewertung von Mikrowellenablation vs. Kryoablation

Authors

  • T J Vogl

    1   Klinikum der Johann-Wolfgang-Goethe Universität, Institut f. Diagn. u. Intervent. Radiologie, Frankfurt a. M.
  • S Cakmak

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Frankfurt, Frankfurt am Main
  • T Gruber-Rouh

    2   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Frankfurt, Frankfurt am Main
 
 

    Zielsetzung Retrospektiver Vergleich der Durchführbarkeit, Sicherheit und Wirksamkeit von Kryoablation und Mikrowellenablation (MWA) zur Behandlung von primärem Mammakarzinom.

    Material und Methoden Von 01/12 bis 08/22 wurden 42 Patientinnen mit primärem Mammakarzinom (51 Läsionen) entweder mit CT-gesteuerter Kryoablation (n=33; Mittelwert: 55 Jahre±12; Bereich: 36-85 Jahre) mit 39 Läsionen (mittleres Tumorvolumen±SD, 3,53 cm3±6,22; Bereich 0,65 cm x 0,45 cm bis 4,18 cm x 3,13 cm) oder MWA (n=9; Mittelwert: 56 Jahre±10; Bereich: 35–68 Jahre) mit 13 Läsionen (mittleres Tumorvolumen±SD, 2,77 cm3±3,57; Bereich 0,28 cm*0,36 cm bis 4,9 cm*2,61 cm) behandelt. Das radiologische Ergebnis wurde in dreimonatigen Intervallen mit einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 6 Monaten (Bereich 1–36) bewertet.

    Ergebnisse MWA-bedingte Nebenwirkungen umfassten geringfügige Komplikationen wie lokale Schmerzen, leichte regionale Rötungen, ödematöse Schwellungen oder diskrete fokale Blutungszonen, die in 3 Fällen (33%) separat auftraten, während kryobedingte Nebenwirkungen geringfügige Komplikationen von leichter Schwellung bis hin zu Ödemisierung des Brustparenchyms umfassten und damit weitere drei Behandlungsergebnisse (9,7%) betrafen. In beiden Gruppen wurden keine größeren Komplikationen beobachtet. Beide ablative Verfahren wiesen einen 100%igen technischen Erfolg unter CT-Steuerung auf. Die Wirksamkeit der Technik unterschied sich jedoch und betrug 75% für MWA und 96% für Kryoablation mit vollständiger Remission drei Monate nach der Ablation. Im Follow-up wurde kein lokaler Tumorrezidiv beobachtet. Das mittlere Nekrosevolumen für die Kryoablation einen Tag bzw. drei Monate nach der Behandlung betrug 16,977 cm3 und 14,28 cm3, für die MWA 8,92 cm3 und 7,84 cm3.

    Schlussfolgerungen MWA und Kryoablation sind gut verträgliche, gut durchführbare und wirksame Behandlungsoptionen bei Patientinnen mit primärem Mammakarzinom mit einer besseren Nutzen-Risiko-Bilanz für die Kryoablation.


    Publication History

    Article published online:
    13 April 2023

    © 2023. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany