Zielsetzung Hochauflösende CT-Untersuchungen des Felsenbeins vor CI-Implantation sind Standard.
Die parakoronare, 3D-angulierte Cochlearekonstruktion mit Darstellung von rundem Fenster
bis zur mittleren Cochleawindung wird zur Bestimmung der CI-Länge benötigt. Die bisherigen
3D-Rekonstruktionen werden mit hohem Zeitaufwand manuell durchgeführt. Diese Studie
untersucht die Bildqualität (BQ) und Effizienz einer KI-basierten, automatischen Cochlearekonstruktion
in der klinischen Routine.
Material und Methoden Es wurden 100 Patienten (50 Patienten je Gruppe) eingeschlossen. Je nach Gruppe wurde
die Cochlearekonstruktion manuell oder automatisch durchgeführt. Die BQ der 3D-Cochlearekonstruktion
wurde auf einer 3-Punkte Liker-Skala bewertet (1: ungenügend, 2: ausreichend zur anatomischen
Übersicht, 3: optimal zur CI-Planung). Zudem wurde der Zeitaufwand für die manuelle
und automatische Cochlearekonstruktion gemessen.
Ergebnisse Cochlearekonstruktionen fehlten in 12% (automatisch) und 6% (manuell). Die mediane
BQ war vergleichbar (2 (IQR 2-3) versus 3 (1-3); p>0.05). Eine optimale Bildqualität
(=3) wurde in 50% (automatisch) und 61% (manuell) erreicht. Der durchschnittliche
Zeitaufwand betrug 73 versus 167 Sekunden (automatisch versus manuell;+228%).
Schlussfolgerungen Die Bildqualität automatischer, KI-basierter Cochlearekonstruktionen ist statistisch
mit manuellen Rekonstruktionen vergleichbar bei deutlich reduziertem Zeitaufwand.
Optimale BQ vor CI-Implantation benötigt weiterhin manuelle, zeitaufwändige 3D-Rekonstruktionen.