Rofo 2023; 194(S 01): S85
DOI: 10.1055/s-0043-1763182
Abstracts
Poster (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Vaskuläre Interventionen)

Immunonutritives Scoring zur Überlebensstratifizierung bei Patienten mit TIPS-Implantation: Ergebnisse einer Zweizentren-Studie

Authors

  • F Hahn

    1   Universitätsmedizin Mainz, Klinik u. Poliklinik f. Diagn. u. Interv. Radiologie, Mainz
  • L Müller

    2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • F Stöhr

    2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • T A Auer

    3   Klinik Für Radiologie, Charite, Berlin
  • D Bettinger

    4   Klinik für Innere Medizin II, Universitätsklinikum Freiburg, Freiburg
  • A Weinmann

    5   I. Medizinische Klinik, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • M Pitton

    2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • C Düber

    2   Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz
  • R Klöckner

    6   Klinik für Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Lübeck
 
 

Zielsetzung Immunonutritives Scoring (IS) hat sich als zusätzliches Instrument zur Überlebensstratifizierung bei Patienten mit verschiedenen Krebsarten und chronischen Krankheiten erwiesen. Bei Patienten, die einen transjugulären intrahepatischen portosystemischen Shunt (TIPS) implantiert bekommen, wurde IS jedoch noch nicht untersucht. Außerdem bleibt unklar, welches der vorgeschlagenen Scoring-Systeme für diese Patientengruppe am besten geeignet ist.

Material und Methoden Zwischen 2010 und 2020 identifizierten wir retrospektiv 225 Patienten, die sich in zwei tertiären Zentren einer TIPS-Implantation unterzogen. Bei diesen Patienten wurden der prognostische Ernährungsindex (PNI) und der CRP-Albumin-Lymphozyten-Index (CALLY-Index) anhand von Albumin, der Gesamtlymphozytenzahl und im Falle des CALLY-Index auch des CRP-Spiegels berechnet. Die Cut-off-Werte wurden mittels optimaler Stratifizierung berechnet. Beide Scores wurden in univariaten und multivariaten Regressionsanalysen miteinander verglichen.

Ergebnisse Während der CALLY Index in der Lage war, die Patienten hinsichtlich ihres Überlebens nach TIPS signifikant zu stratifizieren (niedriger CALLY: 1-Jahres- und 3-Jahres-Überlebensraten von 68% und 45%, hoher CALLY: 1-Jahres- und 3-Jahres-Überlebensraten von 80% und 73%, log-rank p<0.001), ergab die Stratifizierung nach PNI einen Trend zu einem schlechteren Überleben bei niedrigen PNI-Werten, jedoch keine Signifikanz (niedriger PNI: 1-Jahres- und 3-Jahres-Überlebensraten von 67% und 54%, hoher PNI: 1-Jahres- und 3-Jahres-Überlebensraten von 79% und 64%, log-rank p=0,07).

Schlussfolgerungen IS insbesondere mittels des CALLY-Index war in der Lage, die Patienten nach TIPS hinsichtlich ihres Überlebens zu stratifizieren und könnte eine zusätzliche Facette in der Patientenbewertung und -nachsorge werden. Darüber hinaus sollten künftige Studien eine mögliche Kombination mit bestehenden Scoring-Systemen untersuchen.


Publication History

Article published online:
13 April 2023

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