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DOI: 10.1055/s-0043-1763211
Behandlung einer ischämischen Dünndarmnekrose nach Roux-en-Y-Magenbypass bei einer 28-wöchigen schwangeren Frau mit Ehlers-Danlos-Krankheit
Einleitung Die ischämische Dünndarmnekrose ist eine mögliche Spätkomplikation nach laparoskopischem Roux-en-Y-Magenbypass. Patientinnen können nach der Operation, aufgrund des größeren Gewichtsverlusts, eine Dünndarmobstruktion entwickeln [1]. Ursache dafür ist häufig eine innere Hernie (IH), die hauptsächlich während des dritten Trimesters der Schwangerschaft auftritt und zu fötaler und mütterlicher Morbidität und Mortalität führen kann [2]. Zusätzlich kann das gleichzeitige Vorliegen des Ehlers-Danlos-Syndroms, einer heterogenen Gruppe seltener erblicher Bindegewebserkrankungen [3], den Ausgang einer Schwangerschaft verschlechtern.
Anamnese Eine 26-jährige Patientin mit Ehlers-Danlos-Syndrom Typ I und III in der Vorgeschichte hatte vor 1 Jahr eine Roux-en-Y-Magenbypass-OP ([Abb. 1]). Sie stellte sich in der 28. Schwangerschaftswoche mit schweren und anhaltenden epigastrischen Schmerzen in Verbindung mit Erbrechen und Durchfall für 24 Stunden in der Notaufnahme vor. Ein CT des Abdomens/Beckens zeigte eine Dünndarmobstruktion mit freien Flüssigkeiten beginnend an der gastrojejunalen Anastomose mit hypoanreichernden jejunalen und ilealen Schlingen (rote Pfeile in [Abb. 2]), jedoch noch normale KM-Enhancement des mittleren proximalen Duodenums (gelber Pfeil in [Abb. 2]). Außerdem zeigte sich Okklusion der Arteria mesenterica superior (gelber Pfeil in [Abb. 3]) und nahezu okklusivem Fϋllungsdefekt der Vena mesenterica superior (roter Pfeil in [Abb. 3]).






Diskussion Ein multidisziplinäres Management ist erforderlich, um Schwangerschaftskomplikationen sowohl für die Mutter als auch für den Fötus zu vermeiden, insbesondere bei erblichen systemischen Bindegewebserkrankungen und bei einer IH nach Roux-en-Y-Magenbypass. Es wird empfohlen, einen CT durchzuführen, wenn eine MRT nicht verfügbar ist. Um die Symptome einer IH zu identifizieren, muss eine CT-Auswertung durchgeführt werden. Trotz der hohen Sensitivität and Spezifität des CTs für IH kann eine diagnostische Laparoskopie geboten sein.
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Quellen
- 1 Stenberg E, S. E., Ågren G, Ottosson J, Marsk R, Lönroth H, Boman L, Magnuson A, Thorell A, Näslund I Closure of mesenteric defects in laparoscopic gastric bypass: a multicentre, randomised, parallel, open-label trial. Lancet 2016; 387(10026):11397-11404
- 2 Vannevel VJ.G., Bialecka M, Lannoo M, Devlieger R, Van Mieghem T. Internal Herniation in Pregnancy After Gastric Bypass: A Systematic Review. Obstet Gynecol 2016; 127 (126) 1013-1020
- 3 Karthikeyan AV.-R.N. Hypermobile Ehlers-Danlos syndrome and pregnancy. Obstet Med. 2018; 11 (13) 104-109
Publication History
Article published online:
13 April 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Quellen
- 1 Stenberg E, S. E., Ågren G, Ottosson J, Marsk R, Lönroth H, Boman L, Magnuson A, Thorell A, Näslund I Closure of mesenteric defects in laparoscopic gastric bypass: a multicentre, randomised, parallel, open-label trial. Lancet 2016; 387(10026):11397-11404
- 2 Vannevel VJ.G., Bialecka M, Lannoo M, Devlieger R, Van Mieghem T. Internal Herniation in Pregnancy After Gastric Bypass: A Systematic Review. Obstet Gynecol 2016; 127 (126) 1013-1020
- 3 Karthikeyan AV.-R.N. Hypermobile Ehlers-Danlos syndrome and pregnancy. Obstet Med. 2018; 11 (13) 104-109





