Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S6-S7
DOI: 10.1055/s-0043-1766431
Abstracts | DGHNOKHC
Aerodigestivtrakt/Laryngologie/Phoniatrie: Pharynx

Die Versorgung von tracheopharyngealen und tracheoösophagealen Fisteln nach Laryngektomie mit individuellen Pharynxprothesen

Authors

  • Till Meyer

    1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
  • Manuel Stöth

    1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
  • Stefan Kaulitz

    1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
  • Thomas Gehrke

    1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
  • Rudolf Hagen

    1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
  • Stephan Hackenberg

    2   Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie
  • Agmal Scherzad

    1   Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen
 
 

Tracheopharyngeale und tracheoösophageale Fisteln (TPöF) nach Laryngektomie und Radiatio stellen eine schwerwiegende Komplikation mit erheblichen funktionellen Einschränkungen in Bezug auf die orale Ernährung und Stimmrehabilitation dar. Aufgrund des postradiogen veränderten Gewebe ist eine chirurgische Revision oft erfolglos. In diesen Fällen ist die Versorgung von TPöF mit individuellen Pharynxprothesen eine vielversprechende Alternative zur Wiederherstellung der Funktion.Es wurden 5 Patienten mit einer TPöF nach Laryngektomie mit einer individuell gefertigten Pharynxprothese nach Abdruckentnahme versorgt. Alle Patienten hatten zuvor eine Strahlentherapie erhalten und 4 von 5 einen chirurgischen Versuch der Fistelverkleinerung.Nach Anpassung der Pharynxprothese war die orale Nahrungsaufnahme bei allen Patienten möglich, 4 von 5 erhielten ein Prothesenmodell mit einer integrierten Stimmprothese. Eine Biofilmbesiedlung der Prothesen war in unterschiedlicher Ausprägung erkennbar. Nach durchschnittlich 0,42 Jahren wurde ein Prothesenwechsel durchgeführt. Ein Patient ist an einer A. carotis-Arrosionsblutung verstorben, dies stand jedoch nicht in Zusammenhang mit der prothetischen Versorgung.Individuelle Pharynxprothesen ermöglichen eine Wiederherstellung der Schluck- und Stimmfunktion auch bei schwierigen geweblichen und anatomischen Verhältnissen. Dennoch sind eine enge Patientenbetreuung und verhältnismäßig häufige Prothesenanpassungen notwendig.


Interessenskonflikt

Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Publication History

Article published online:
12 May 2023

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany