Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S16
DOI: 10.1055/s-0043-1766463
Abstracts | DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren: Hals

Retrospektive Analyse des skeletal muscle mass Index (SMI) als Prognosefaktor bei Kopf-Hals-Karzinome

Luisa Symeou
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
,
Julia Pistorius
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
,
Martin Proescholdt
2   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
,
Simon Jage
3   Universitätsklinikum Regensburg, Institut für Röntgendiagnostik
,
Veronika Vielsmeier
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Die Prognose von Tumorpatient*innen ist von diversen Faktoren abhängig. Ein reduzierter Skelettmuskelmassen Index (SMI) ist bei Tumorpatient*innen ein Marker für ein schlechteres überleben. Der SMI wird in der Regel am dritten Lendenwirbel (L3) und im zervikalen Bereich am 3. Halswirbel (C3) durch Computertomographie (CT) ermittelt. Die Messung wird bei Patient*innen mit Plattenepithelkarzinom im Kopf-Hals-Bereich (HNSCC) nicht routinemäßig durchgeführt. Wir haben retrospektiv bei Patient*innen mit Hypopharynx- und Larynxkarzinomen den SMI von Hals- und Abdomen-CT ermittelt und diesen für die Vorhersage ihres Gesamtüberlebens verwendet.

    Methoden Der SMI wurde bei 168 Patient*innen mit Larynx- (UICC Stadium II-IV) und Hypopharynxkarzinome (UICC Stadium I-IV) durch Messung der Querschnittsfläche (CSA) der Muskulatur auf der Ebene des Halswirbels (C3) bestimmt. Der lumbale SMI wurde nach einer etablierten Formel berechnet. Es wurden klinische Daten wie das 5-Jahres- und Gesamtüberleben, erfolgte Therapien, ECOG-Performance-Status, BMI sowie Laborwerte bei Diagnosestellung erhoben.

    Ergebnisse Die bisherigen Daten zeigen eine Korrelation zwischen BMI und Gesamtüberleben, jedoch keine signifikante Korrelation zwischen zervikalem SMI und Gesamtüberleben, jedoch zwischen lumbalem SMI und Gesamtüberleben.

    Schlussfolgerung Sarkopenie wird bei HNSCC-Patient*inen mit einem schlechteren Gesamtüberleben in Verbindung gebracht. Dieser Aspekt sollte daher bei der klinischen Entscheidungsfindung unbedingt berücksichtigt werden.


    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    12. Mai 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany