Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0043-1766544
Korrelation von COVID-19-assoziierter Geruchsstörung und Volumina der Bulbi olfactorii
Authors
Einleitung Geruchsstörungen sind ein typisches Symptom von COVID-19 Infektionen. Die vorgestellte Untersuchung diente der überprüfung der Hypothese, dass COVID-19 assoziierte Geruchsstörungen mit strukturellen Veränderungen in den Geruchskolben einhergehen.
Methoden Es wurden die Daten von 233 COVID-19 Genesenen des Hamburg City Health Study COVID Programms analysiert. Nach Einschluss durchliefen die Teilnehmer eine MRT-Bildgebung mit automatisierter Volumetrie der Bulbi olfactorii, neuropsychologische Testungen sowie longitudinale Geruchstestungen (Sniffin‘ Sticks, Fragebogen). Die erhaltenen Volumina und klinischen Parameter wurden sodann statistisch zwischen Teilnehmern mit und ohne persistierender Geruchsstörung verglichen.
Ergebnisse COVID-19 Genesene mit post-akuter Geruchsstörung zeigten signifikant geringere Volumina der Geruchskolben als solche mit normaler Geruchsfunktion (Baseline-Untersuchung: 40.76 mm3 vs. 46.74 mm3, p=0.046; Nachuntersuchung: 40.45 mm3 vs. 46.55 mm3, p=0.036). Die Volumina der Bulbi olfactorii zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung ermöglichten eine erfolgreiche Vorhersage der olfactometrischen Untersuchungen (p=0.025). Die Ergebnisse der neuropsychologischen Testungen zeigten keine signifikante Assoziation mit den Bulbi-Volumina.
Schlussfolgerung Die vorliegenden Daten zeigen eine Korrelation zwischen persistierender Geruchsstörung nach COVID-19 Erkrankung und Volumen des Bulbus olfactorius. Umgekehrt könnte die Volumenbestimmung des Riechkolbens aber auch als Surrogatmarker für eine objektive Einschätzung der Geruchsfunktion nach COVID-19 Infektion genutzt werden.
Interessenskonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Publication History
Article published online:
12 May 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
