Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S40-S41
DOI: 10.1055/s-0043-1766544
Abstracts | DGHNOKHC
Infektiologie/Hygiene: Covid-19

Korrelation von COVID-19-assoziierter Geruchsstörung und Volumina der Bulbi olfactorii

Authors

  • ChristianS. Betz

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • Benjamin Becker

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
  • Marvin Petersen

    2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Neurologie
  • Carola Meyer

    2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Neurologie
  • Elina Petersen

    3   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Epidemiologisches Studienzentrums
  • Raphael Twerenbold

    3   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Epidemiologisches Studienzentrums
  • Basian Cheng

    2   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Neurologie
  • Anna-Sophie Hoffmann

    1   Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
 
 

    Einleitung Geruchsstörungen sind ein typisches Symptom von COVID-19 Infektionen. Die vorgestellte Untersuchung diente der überprüfung der Hypothese, dass COVID-19 assoziierte Geruchsstörungen mit strukturellen Veränderungen in den Geruchskolben einhergehen.

    Methoden Es wurden die Daten von 233 COVID-19 Genesenen des Hamburg City Health Study COVID Programms analysiert. Nach Einschluss durchliefen die Teilnehmer eine MRT-Bildgebung mit automatisierter Volumetrie der Bulbi olfactorii, neuropsychologische Testungen sowie longitudinale Geruchstestungen (Sniffin‘ Sticks, Fragebogen). Die erhaltenen Volumina und klinischen Parameter wurden sodann statistisch zwischen Teilnehmern mit und ohne persistierender Geruchsstörung verglichen.

    Ergebnisse COVID-19 Genesene mit post-akuter Geruchsstörung zeigten signifikant geringere Volumina der Geruchskolben als solche mit normaler Geruchsfunktion (Baseline-Untersuchung: 40.76 mm3 vs. 46.74 mm3, p=0.046; Nachuntersuchung: 40.45 mm3 vs. 46.55 mm3, p=0.036). Die Volumina der Bulbi olfactorii zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung ermöglichten eine erfolgreiche Vorhersage der olfactometrischen Untersuchungen (p=0.025). Die Ergebnisse der neuropsychologischen Testungen zeigten keine signifikante Assoziation mit den Bulbi-Volumina.

    Schlussfolgerung Die vorliegenden Daten zeigen eine Korrelation zwischen persistierender Geruchsstörung nach COVID-19 Erkrankung und Volumen des Bulbus olfactorius. Umgekehrt könnte die Volumenbestimmung des Riechkolbens aber auch als Surrogatmarker für eine objektive Einschätzung der Geruchsfunktion nach COVID-19 Infektion genutzt werden.


    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publication History

    Article published online:
    12 May 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany