Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S55
DOI: 10.1055/s-0043-1766592
Abstracts | DGHNOKHC
Kopf-Hals-Onkologie: Seltene Tumore

Management pharyngealer und laryngealer Sarkome

Anna Stenzl
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
,
Amir Bolooki
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
,
Benedikt Hofauer
1   Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Sarkome zählen mit <1% zu den besonders seltenen Malignomen, 5-15% sind im Kopf-Hals-Bereich lokalisiert. Sie sind mit den höchsten Raten an Lokalrezidiven und schlechtestem überleben verbunden. Individuelle Therapieansätze unter Einbezug chirurgischer Resektion, Bestrahlung und Chemotherapie sind essentiell. Diese Studie soll das interdisziplinäre Management pharyngealer und laryngealer Sarkome aufzeigen.

    Material und Methoden Eingeschlossen wurden Patienten, bei denen in den letzten 15 Jahren in unserer Klinik Sarkome im Kopf-Hals-Bereich therapiert wurden, mit Fokus auf die Besonderheiten pharyngealer und laryngealer Sarkome. Ergebnisse Wir identifizierten 26 Fälle mit Sarkomen im Kopf-Hals-Bereich, 10 Fälle mit Primarius im Pharynx und Larynx. Pharyngeal präsentierten sich Hämangioperizytome (n=2), Liposarkome (n=2) und ein Ewing Sarkom. Es wurde über verschiedener Zugänge (transoral, laterale Pharyngotomie, transmandibulär) reseziert und rekonstruiert. Laryngeal wurden 3 Chondrosarkome und 2 Synovialsarkome identifiziert. In 3 Fällen erfolgte die Resektion durch Laryngektomie, in einem Fall wurde via Hemilaryngektomie therapiert und einmal wurde die empfohlene Laryngopharyngektomie abgelehnt. Eine adjuvante Strahlentherapie erfolgte in 5 Fällen, eine adjuvante Strahlenchemotherapie in 3 Fällen.

    Schlussfolgerung Das operative Verfahren gilt weiterhin als zentrales Behandlungskonzept der Sarkome im Kopf-Hals-Bereich. Es basiert auf vollständiger Resektion und bestimmt den Therapieerfolg. Die moderne Chirurgie erlaubt radikale Resektionen bei größtmöglichem Funktionserhalt. Eine postoperative Bestrahlung ist bei unvollständiger chirurgische Resektion, Randinfiltrationen oder Subtypen mit ungünstiger Prognose und Metastasierungstendenz sinnvoll.


    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    12. Mai 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany