Laryngorhinootologie 2023; 102(S 02): S74
DOI: 10.1055/s-0043-1766657
Abstracts | DGHNOKHC
Experimentelle Onkologie

Plasmaexosomen von Patienten mit Kopf-Hals-Karzinomen modulieren Immun-Checkpoint-Rezeptoren auf T-Zellen und reduzieren die Wirksamkeit der Immuntherapie in vitro

Authors

  • Sonja Ludwig

    1   Universitätsklinikum Mannheim, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
  • Julia Schütz

    1   Universitätsklinikum Mannheim, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
  • Marie-Nicole Theodoraki

    2   Universitätsklinik Ulmtsklinik, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
  • Elena Seiz

    1   Universitätsklinikum Mannheim, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
  • Frederic Jungbauer

    1   Universitätsklinikum Mannheim, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
  • Claudia Scherl

    1   Universitätsklinikum Mannheim, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
  • Anne Lammert

    1   Universitätsklinikum Mannheim, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
  • Nicole Rotter

    1   Universitätsklinikum Mannheim, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
  • Luisa Tengler

    1   Universitätsklinikum Mannheim, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf-Halschirurgie
 
 

    Einleitung Kopf-Hals-Karzinome (HNC) sind stark immunsuppressiv, was mitunter durch Exosomen vermittelt wird. Insbesondere von Tumoren-abstammende Exosomen beeinträchtigen die T-Zellfunktionen, indem sie Immun-Checkpoint(IC)-Signalwege dysregulieren, was zur Tumorprogression und Immunevasion führt. In dieser Studie wurden die funktionellen Effekte der Exosomen von HNC-Patienten auf die IC-Profile von T-Zellen und die Wirkung von IC-Inhibitoren untersucht.

    Methoden Exosomen wurden aus dem Plasma von 17 HNC-Patienten und 9 gesunden Spendern isoliert. Die Interaktion von PKH67-markierten Exosomen mit T-Zellen wurde durch konfokale Mikroskopie visualisiert. In funktionellen Assays wurden Exosomen-vermittelte Veränderungen von IC-Profilen (z. B. PD-1, LAG-3) auf aktivierten CD4+ und CD8+ Zellen sowie die Proliferation (CFSE) und Apoptose (Annexin V) von T-Zellen mittels Durchflusszytometrie gemessen.

    Ergebnisse Die Exosomen der HNC-Patienten wurden von CD4+ und CD8+ Zellen internalisiert. Exosomen von HNC-Patienten reduzierten die Expression inhibitorischer (PD-1, LAG-3, A2aR) und aktivierender ICs (CD137, OX40) auf CD8+ Zellen. Im Gegensatz dazu wurde die Expression der inhibitorischen ICs, CTLA-4 und A2aR, auf CD4+Zellen durch HNC-Exosomen stimuliert. Die CD4+ Zellproliferation wurde inhibiert und die CD8+ Zellapoptose durch HNC-Exosomen induziert. Die T-Zellfunktionen konnten durch eine Anti-PD-1-Therapie nicht vollständig wiederhergestellt werden.

    Schlussfolgerung Plasmaexosomen von HNC-Patienten beeinträchtigen die T-Zellfunktionen und schwächen die Wirksamkeit der Immuntherapie ab, was eine zusätzliche Herausforderung für die Immuntherapie darstellt. Um die Wirksamkeit der Immuntherapie in Zukunft zu verbessern, sollte die Wirkung von Exosomen reduziert werden.

    Deutsche Forschungsgemeinschaft


    Interessenskonflikt

    Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    12. Mai 2023

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany