RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0043-1766791
Ist die stimmliche Leistungsfähigkeit von schwerhörigen Kindern schlechter als die normalhöriger Kinder?
Fragestellung Ziel der Untersuchung war es herauszufinden, ob sich stimmliche Leistungsparameter von schwerhörigen Kindern, welche frühstmöglich suffizient mit einer Hörhilfe (Hörgerät/Cochlea Implantat) versorgt wurden und normalhörigen Kindern unterscheiden. Es wurde postuliert, dass Kinder mit einer seit der Geburt mindestens mittelgradigen Schwerhörigkeit auf dem besser hörenden Ohr (WHO) im Sprechstimmfeld lauter reden und im Singstimmfeld eine geringere Modulationsfähigkeit der Lautstärke und Tonhöhe aufweisen als normalhörige Kinder.
Methodik In einer prospektiven Studie wurden 46 schwerhörige und 97 normalhörige Kinder zwischen 5;05 und 10;05 Jahren untersucht. Es wurden Sing- und Sprechstimmfeldprofile entsprechend den Empfehlungen der European Laryngological Society (ELS) erhoben. Dazu wurde die mittlere Intensität (Dezibel) und Tonhöhe (Hertz) von vier verschiedenen Lautstärken: leise, Umgangssprache, Klassenzimmerlautstärke, Rufstimme (Sprechstimmfeld) und der Stimmumfang der Singstimme in Halbtonschritten und Hertz sowie der Lautstärkenumfang in Dezibel (Singstimmfeld) ermittelt.
ErgebnisseBeide Gruppen unterschieden sich in den stimmlichen Leistungsparametern nicht wesentlich. Weibliche normalhörige Kinder besaßen eine signifikant größere Modulationsfähigkeit der Lautstärke im Singstimmfeld.
Zusammenfassung Schwerhörige Kinder, die frühstmöglich suffizient mit Hörhilfen versorgt werden, unterscheiden sich in stimmlichen Leistungsparametern nicht wesentlich von gleichaltrigen normalhörigen Kindern.
Interessenskonflikt
Die Autorinnen/Autoren geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
12. Mai 2023
Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany