Ultraschall Med 2023; 44(S 01): S43-S44
DOI: 10.1055/s-0043-1772368
Abstracts
Innere Medizin
Vorträge

Einfluss der Ösophagusvarizenligatur auf Leber- und Milzsteifigkeit – eine prospektive Pilotstudie

Esra Görgülü
1   uniklinik frankfurt haus 11, Frankfurt am Main, Deutschland
,
Florian Michael
1   uniklinik frankfurt haus 11, Frankfurt am Main, Deutschland
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Eva Herrmann
1   uniklinik frankfurt haus 11, Frankfurt am Main, Deutschland
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Jörg Bojunga
1   uniklinik frankfurt haus 11, Frankfurt am Main, Deutschland
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Stefan Zeuzem
1   uniklinik frankfurt haus 11, Frankfurt am Main, Deutschland
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Jonel Trebicka
2   Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland
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Viola Knop
1   uniklinik frankfurt haus 11, Frankfurt am Main, Deutschland
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Mireen Friedrich-Rust
1   uniklinik frankfurt haus 11, Frankfurt am Main, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung und Fragestellung Die Evaluierung von Ösophagusvarizen mittels Milz-Elastographie bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung gewinnt zunehmend an Bedeutung. Ziel der vorliegenden Studie ist es, zu untersuchen, ob und inwieweit sich die Leber- und Milzsteifigkeit vor und nach einer Varizenligaturtherapie verändern.

    Material und Methodik Für die Pilotstudie wurde eine Zielgröße von 15-20 Patienten mit Ligaturbehandlung festgelegt. In die Studie wurden 53 Patienten eingeschlossen, die sich zur Ösophagusvarizenligatur-Therapie vorstellten. Leber- und Milzsteifigkeit wurden vor und innerhalb von 24 Stunden nach der Ligaturtherapie mittels transienter Elastographie (FibroScan) gemessen. Die endoskopische Ligatur von Ösophagusvarizen wurde unabhängig von der Studie durchgeführt.

    Ergebnisse Die vorliegende Studie zeigte keine statistisch signifikanten Unterschiede in der initialen Leber- (U=353.50, p=.34) sowie der Milzsteifigkeit (U=269.00, p=.76) zwischen Patienten mit und ohne anschließender Ligaturbehandlung. Dennoch nahm die Lebersteifigkeit nach der Ligaturbehandlung zu (N=19, Mittelwert M vor Ligatur 27,6 kPa, M nach Ligatur 41,1 kPa, z=-.12, p=.90). Weiterhin konnte eine deutliche Zunahme der Milzsteifigkeit festgestellt werden (N=19, M vor Ligatur 59,85 kPa, M nach Ligatur 98,3 kPa, z=.58, p=.56). Die Lebersteifigkeit korrelierte nicht mit der Anzahl der Ligaturen, Spearman's ρ=-.16, p=.29. Auch die Milzsteifigkeit und die Anzahl der Ligaturen korrelierten nicht miteinander, p=-.05, p=.76. Zudem wurde keine signifikante Korrelation zwischen der Leber- oder Milzsteifigkeit und der Anzahl der Ligaturen festgestellt (ρ=-.16, p=.29 und ρ=-.05, p=.76).

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    Abb. 1
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    Abb. 2

    Zusammenfassung Die Ergebnisse dieser Studie zeigten eine deutliche Zunahme der Milz- und Lebersteifigkeit nach Ligaturtherapie. Weitere Studien sind erforderlich, um die Auswirkungen von Änderungen des Portaldrucks auf die Leber- und Milzsteifigkeit vor und nach der Varizenligaturtherapie bei dieser Patientenpopulation genauer zu untersuchen.


    Publication History

    Article published online:
    29 August 2023

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    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany

     
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