Z Gastroenterol 2024; 62(01): e20
DOI: 10.1055/s-0043-1777523
Abstracts | GASL
Poster Visit Session lll METABOLISM (INCL. MASLD) 26/01/2024, 16.25pm–17.00pm

Ultraschall-definierte Sarkopenie ist ein unabhängiger Prädiktor für akute Dekompensation und ACLF bei chronischer Lebererkrankung

Authors

  • Juliana Gödiker

    1   University Hospital Münster
  • Lea Schwind

    2   University Hospital Bonn
  • Torid Jacob

    1   University Hospital Münster
  • Sara Noemi Reinartz Groba

    1   University Hospital Münster
  • Markus Kimmann

    1   University Hospital Münster
  • Jörn Arne Meier

    1   University Hospital Münster
  • Kai-Henrik Peiffer

    1   University Hospital Münster
  • Jonel Trebicka

    1   University Hospital Münster
  • Johannes Chang

    2   University Hospital Bonn
  • Michael Praktiknjo

    1   University Hospital Münster
 
 

    Einleitung Sarkopenie ist eine häufige und unterschätzte Komplikation bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung. Die frühzeitige Diagnose der Sarkopenie ist bei diesen Patienten entscheidend, da sie ein erhebliches Risiko für die Gesamtmortalität darstellt.

    Die von der EASL empfohlene Standardmethode ist die CT-graphische Bestimmung des Skelettmuskelindex (SMI) bei LWK3.

    Ziele In dieser Studie soll der Zusammenhang zwischen US-definierter Sarkopenie und akuter Dekompensation (AD) und Mortalität bei Patienten mit chronischen Lebererkrankungen untersucht werden.

    Methodik 63 Patienten mit chronischer Lebererkrankung und klinisch signifikanter portaler Hypertension wurden eingeschlossen. Primärer Endpunkt waren die AD und das Akut-auf-chronische Leberversagen innerhalb eines Jahres. Die ventrale Muskeldicke der Oberschenkelmuskulatur wurde mittels Linearschallkopf gemessen und ein Cut-off-Wert für die Muskeldicke zur Definition von Sarkopenie bestimmt.

    Ergebnisse Insgesamt 44% der 63 Patienten hatten eine äthyltoxische Zirrhose. Eine AD wurde bei 15 (24%) der Patienten beobachtet.

    Eine US-definierte Sarkopenie konnte bei 36 (57%) der Patienten nachgewiesen werden. Sarkopene Patienten hatten einen signifikant höheren MELD Score (15 vs 11, p=0.005) sowie ein höheres Alter (63 vs 52 Jahre, p=0.001). Außerdem wiesen sie eine fast 10-fach höhere Inzidenz von AD (39% vs. 3,7%, p=0,001) sowie eine höhere Gesamtmortalität innerhalb eines Jahres (28% vs 3,7%, p=0,013) auf. Das Vorhandensein einer Sarkopenie war neben MELD und Child Pugh ein unabhängiger Prädiktor für das Auftreten einer AD (aHR 16,55 [2.01-136.02]; p=0.009).

    Schlussfolgerung In dieser Studie konnte US-definierte Sarkopenie als unabhängiger Prädiktor für das Auftreten einer AD sowie des Versterbens innerhalb eines Jahres definiert werden. Die Ergebnisse konnten Ultraschall als sensitive Methode zur Diagnostik der Sarkopenie herausstellen.


    Publication History

    Article published online:
    23 January 2024

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