Laryngorhinootologie 2018; 97(05): 334-336
DOI: 10.1055/s-0044-100257
Der interessante Fall
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Unerwartete Folgen einer HNO-Standardtherapie

Unexpected consequences of standard ENT therapy
Jamal Huseynov
,
Christian Mozet
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Publication Date:
29 January 2018 (online)

Anamnese

Im August 2016 stellte sich der 78-jährige Patient im Beisein seiner Tochter in unserer Ambulanz vor. Er berichtete von einer akuten Verstärkung eines erst kürzlich neu aufgetretenen akuten Tinnitus beidseits. Bisher erfolgte keine Therapie der oben genannten Beschwerden. Eine subjektive Hörminderung oder Schwindel wurden verneint.

Als Vorerkrankungen wurden eine arterielle Hypertonie, eine Hypothyreose und ein Zustand nach biologischem Herzklappenersatz 2004 genannt. Zudem wurde nach Angaben des Patienten 1947 eine Mastoidektomie rechts bei akuter Mittelohrentzündung mit Mastoiditis durchgeführt. Zu seiner Hausmedikation gehörten ASS 100, L-Thyroxin 100 und Candesartan 16 mg. Bekannte Allergien oder Arzneimittelunverträglichkeiten bestünden nicht. Der 78-jährige Rentner war früher als Seidenweber, Druckgießer, Postbeamter sowie mehrere Jahre auf Baustellen tätig. Eine berufliche Lärmexposition sei bekannt gewesen.

Klinischer Befund

Der Patient war von normaler Konstitution. Bei der HNO-ärztlichen Untersuchung zeigten sich folgende Befunde: der Gehörgang war beidseits reizlos, das Trommelfell war beidseits grau und matt, aber intakt. Der Stimmgabelversuch nach Weber (a1) wurde vom Patienten nicht gehört, der Rinne-Versuch war beidseits positiv. Die übrigen HNO-ärztlichen Spiegelbefunde waren im Wesentlichen regelrecht.


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  • Literatur

  • 1 Fardet L, Petersen I, Nazareth I. Suicidal behaviour and severe neuropsychiatric disorders following glucocorticoid therapy in primary care. Am J Psychiatry 2012; 169: 491-497
  • 2 Yin H, Galfalvy H, Pantazatos S. et al. Glucocorticoid Receptor-Related Genes: Genotype and brain gene expression, relationship to suicide and major depressive disorder. Depression and anxiety 2016; 33: 531-540