Dtsch Med Wochenschr 2019; 144(02): 69
DOI: 10.1055/s-0044-102127
Editorial
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Neurologische Notfälle: Schnelles Erkennen und Handeln sind essenziell

Neurological Emergencies: Prompt Identification and Action are Essential
Uwe Janssens
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Publication Date:
23 January 2019 (online)

Der Anteil der über 60-jährigen Patienten wird bis 2050 weltweit von 12 % (Stand 2013) auf 21 % zunehmen. Im Jahr 2050 werden 2 Mrd. Menschen ≥ 60 Jahre alt sein, 400 Mio. ≥ 80 Jahre. Diese Zahlen haben eine unmittelbare Bedeutung für die Notfall- und Intensivmedizin, denn schon jetzt sind 10 – 20 % der Intensivaufnahmen über 80-jährige Patienten [1]. Diese demografische Entwicklung bedeutet eine Zunahme akuter neurologischer Krankheitsbilder (z. B. Schlaganfall, Morbus Parkinson), systemdegenerativer Erkrankungen des Gehirns (z. B. Morbus Alzheimer), aber auch von Erkrankungen des peripheren Nervensystems (z. B. Polyneuropathie-Syndrom). Wie bei allen Notfällen ist es hier entscheidend, die relevanten Schlüsselsymptome früh zu erkennen. Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle, unklare Verwirrtheitszustände sowie akut auftretende fokale neurologische Defizite stehen hierbei als Leitsymptome im Vordergrund [2].

 
  • Literatur

  • 1 Leblanc G, Boumendil A, Guidet B. Ten things to know about critically ill elderly patients. Intensive Care Med 2017; 43: 217-219
  • 2 Dieterich M. Neurologische Notfälle. Notfall Rettungsmed 2005; 8: 245-246
  • 3 Riessen R, Gries A, Seekamp A. et al. Positionspapier für eine Reform der medizinischen Notfallversorgung in deutschen Notaufnahmen. Med Klin Intensivmed Notfmed 2015; 110: 364-375