Pneumologie 2024; 78(S 01): S5
DOI: 10.1055/s-0044-1778743
Abstracts
Asthma, Allergologie und Immunologie

Einfluss der Eosinophilie auf die Entstehung von Atherosklerose und Bauchaortenaneurysmata bei Patienten mit Ashtma bronchiale

A Budimovska
1   Universität Bonn
,
B Frisch
1   Universität Bonn
,
C Pizarro
2   Universitätsklinikum Bonn; Medizinische Klinik II
,
M Stumpf
2   Universitätsklinikum Bonn; Medizinische Klinik II
,
C Schaefer
2   Universitätsklinikum Bonn; Medizinische Klinik II
,
N Schahab
2   Universitätsklinikum Bonn; Medizinische Klinik II
,
D Skowasch
3   Uniklinikum Bonn, Medizinische Klinik II, Kardiologie, Angiologie, Pneumologie; Medizinische Klinik II, Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Unversitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
,
L Biener
4   Medizinische Klinik II, Kardiologie, Pneumologie und Angiologie, Unversitätsklinikum Bonn, Bonn, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Bisherige Studien zeigten einen möglichen Zusammenhang zwischen Asthma, systemischer Inflammation und Atherosklerose. Die dahinterstehenden Pathomechanismen sind unklar, ein Einfluss von eosinophilen Granulozyten (Eos) wird vermutet. Fragestellung der vorliegenden Arbeit war daher, ob Asthmatiker mit einer Bluteosinophilie≥300/µl ein höheres Risiko für die Entwicklung einer Atherosklerose und Aortenaneurysmata haben.

    Methoden 117 Patienten mit Asthma bronchiale unterzogen sich einer sonografischen Untersuchung der Aorta abdominalis (AA) und der Aa. carotis communis (ACC). Diese beinhaltete die Messung des Aortendurchmessers und eine EKG-unterstützte Gefäßaufzeichnung der AA und ACC, zur Beurteilung der Gefäßsteifigkeit als Zeichen für Atherosklerose (Strain Analyse). Ein wichtiger Parameter hierbei ist der radiale Strain, der die radiale Erweiterung des Gefäßes pro Herzschlag (%) beschreibt. Weitere Daten wie die Anzahl der Eos im Blut, der Asthma Controll Test (ACT) und das fraktionierte exhalierte Stickstoffmonoxid (FeNO) wurden den Patientenakten entnommen.

    Ergebnisse Bei Patienten mit≥300 Eos/µl (n=71) war im Vergleich zu solchen mit < 300 Eos/µl (n=46) der mittlere aortale Durchmesser signifikant erhöht (1.66± 0.6 cm vs. 1.46± 0.25 cm, p=0.019). Der radiale Strain der AA war signifikant reduziert (2.65± 1.33 vs. 4.45± 2.6, p < 0.001). Zusätzlich wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen der Zahl der Eos und dem radialen Strain der ACC li. (r=0.298, p=0.003), der ACC re. (r=0.329, p=0.001) und der Aorta (r=0.258, p=0.006) nachgewiesen. Patienten mit≥300 Eos/µl hatten eine signifikant schlechtere Beweglichkeit der Gefäße (radialer Strain für die ACC li. (2.49± 1.18 vs. 4.26± 2.2, p < 0.001) und für die ACC re. (2.65± 1.42 vs. 3.57± 1.65, p=0.004)). Ein signifikanter Zusammenhang zwischen ACT/FeNO und dem Aortendurchmesser konnte nicht gezeigt werden.

    Fazit Die Anzahl der eosinophilen Granulozyten im Blut korreliert positiv mit einer höheren Steifigkeit der AA und ACC als Zeichen beginnender Atherosklerose, und ist mit einem größeren Durchmesser der abdominalen Aorta assoziiert.


    Publication History

    Article published online:
    01 March 2024

    © 2024. Thieme. All rights reserved.

    Georg Thieme Verlag
    Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany