Pneumologie 2024; 78(S 01): S11-S12
DOI: 10.1055/s-0044-1778752
Abstracts
Asthma, Allergologie und Immunologie

Die durchflusszytometrische Untersuchung von T-Lymphozytensubpopulationen in der Ganzlungen-Lavage (GLL) bei der pulmonalen Alveolarproteinose: eine Pilot-Studie

L Jehn
1   Ruhrlandklinik – Universitätsmedizin Essen; Klinik für Pneumologie; Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen
,
V Berg
2   Universitätsklinikum Essen; Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)
,
A Kibler
2   Universitätsklinikum Essen; Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)
,
E Boerner
3   Klinik für Pneumologie, Universitätsmedizin Essen – Ruhrlandklinik, Essen; Ruhrlandklinik University Hospital, Duisburg-Essen University,; Center for Interstitial and Rare Lung Diseases
,
J Wälscher
4   Universitätsmedizin Essen, Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie, Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenerkrankungen
,
B Budeus
5   Universität Duisburg-Essen; Institut für Zellbiologie (Cancer Research)
,
M Seifert
2   Universitätsklinikum Essen; Institut für Zellbiologie (Tumorforschung)
,
C Taube
6   Universitätsklinikum Essen – Ruhrlandklinik; Klinik für Pneumologie
,
F Bonella
7   Klinik für Pneumologie, Ruhrlandklinik, Westdeutsches Lungenzentrum, Universitätsklinikum der Universität Duisburg-Essen; Zentrum für Interstitielle und Seltene Lungenkrankheiten, Abteilung Pneumologie; Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen
› Institutsangaben
 
 

    Hintergrund: Die pulmonale Alveolarproteinose (PAP) entsteht durch die Anhäufung von Surfactant-Proteinen und Phospholipiden in den Alveolen. Die lichtmikroskopische Untersuchung der GLL-Flüssigkeit ergibt häufig eine mittelgradige bis schwere Lymphozytose. Die Lymphozytensubpopulationen in der GLL-Flüssigkeit wurden bisher nicht weiter charakterisiert.

    Ziele: Die durchflusszytometrische Analyse von T-Lymphozytensubpopulationen in der GLL-Flüssigkeit von PAP-Patienten.

    Methoden: Von der zuerst gewonnenen GLL-Portion wurden jeweils 50 mL Flüssigkeit entnommen und unmittelbar analysiert. Für die Trennung der mononukleären Zellen von anderen Immunzellen, Epithelzellen und Erythrozyten verwendeten wir eine Pancoll-Dichtegradientenzentrifugation. Nach Hinzugabe von anti-CD3 Mikrobeads zu der mononukleären Zellschicht führten wir eine MACS Anreicherung durch. Für die Analyse der verschiedenen T-Zellpopulationen (CD8+ zytotoxische T-Zellen, CD4+ T-Helfer-(TH)-Zellen, TH-Zellsubpopulationen (CD25+CD127- regulatorische T-Zellen (Tregs), CD127+ T-Effektorzellen, CXCR3+CCR6- TH1-Zellen, CCR4+CXCR3-CCR6- TH2-Zellen, CXCR3-CCR6+ TH17-Zellen, CXCR3+CCR6+ TH17.1-Zellen) wurde ein 9-Farben Antikörperpanel und ein FACSAria Fusion Zytometer (Becton Dickinson) verwendet. Der Lymphozytenanteil wurde als Prozentwert der T-Lymphozyten an den lebenden CD3+ Zellen (Zombie UV Viabilitäts-Farbstoff) berechnet.

    Ergebnisse: Von 3 konsekutiven PAP-Patienten, bei denen eine therapeutische GLL durchgeführt wurde, untersuchten wir GLL-Flüssigkeit (2 männlich, 1 weiblich, Alter 44±12). Der T-Lymphozytenanteil betrug 87±1%. CD4+ TH-Zellen waren die häufigste T-Lymphozytensubpopulation (73±7%), gefolgt von CD8+ zytotoxischen T-Zellen (19±7%). TH17.1-Zellen waren der häufigste TH-Zell-Subtyp (33±14%), gefolgt von TH1-Zellen (29±2%), Tregs (17±6%), Th17-Zellen (4±2%), und Th2-Zellen (0.7±0.2%).

    Schlussfolgerung: In dieser Pilot-Studie identifizierten wir verschiedene T-Lymphozytensubpopulationen in der GLL-Flüssigkeit von PAP-Patienten, die häufig mit Autoimmunerkrankungen assoziiert werden. Die durchflusszytometrische Untersuchung der GLL-Flüssigkeit könnte wichtige Einblicke in die Pathogenese dieser seltenen Erkrankung geben.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    01. März 2024

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