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DOI: 10.1055/s-0044-1778848
Native hepatische T1-Zeit als nicht-invasiver Prädiktor der diastolischen Dysfunktion und als Verlaufsparameter für Krankheitsprogression und Therapieansprechen bei Patienten mit pulmonaler Hypertonie
Authors
Hintergrund: Die pulmonale Hypertonie (PH) kann zu einer diastolischen Dysfunktion des rechten Ventrikels (RV), in der Folge zu einer venösen Stauung und damit zu einer Kongestion abhängiger Organe (v.a. Leber und Niere) führen. Sequenzen der kardialen Magnetresonanztomographie (cMRT) enthalten Schnittbilder der Leber. Ziel war es, den Zusammenhang zwischen der nativen hepatischen T1-Zeit und dem Goldstandard zur Messung der diastolischen Funktion des rechten Herzens (enddiastolische Elastanz [Eed]) sowie den Wert der hepatischen T1-Zeit als Verlaufsparameter zu untersuchen.
Methoden: Retrospektiv wurden Patienten mit Verdacht auf pulmonale Hypertonie eingeschlossen, bei denen innerhalb von 24 Stunden eine Rechtsherzkatheteruntersuchung und ein cMRT durchgeführt wurde. Hepatische T1-Zeiten wurden auf nativen T1-Karten gemessen. Eed wurde mit Hilfe des Single-Beat-Verfahrens berechnet.
Ergebnisse: Es wurden 85 Patienten eingeschlossen (59% weiblich; PH diagnostiziert, n=78; PH ausgeschlossen, n=7). Die hepatische T1-Zeit zeigte moderate bis starke Korrelationen mit dem pulmonalen Gefäßwiderstand, der nativen myokardialen T1-Zeit, Eed, der Größe und Funktion des rechten Ventrikels, dem B-Typ natriuretischen Peptid (BNP) und der 6-Minuten-Gehstrecke sowie eine signifikante Korrelation mit der Funktionsklasse. Unter nichtinvasiven Parametern war die hepatische T1-Zeit der beste Prädiktor, um erhöhte Eed-Werte (>median) vorherzusagen. Auch war die hepatische T1-Zeit ein besserer Prädiktor für eine klinische Verschlechterung als Eed. Bei 16 Patienten, die sich einer Nachuntersuchung unterzogen, zeigte sich eine hämodynamische Verbesserung einhergehend mit einer Verkürzung der hepatischen T1-Zeit (n= 7), während dies bei den Patienten mit einer Verlängerung der hepatischen T1-Zeit (n= 9) nicht der Fall war. In einer zweiten Kohorte von 27 Patienten mit chronischer thromboembolischer PH, die sich einer pulmonalen Ballonangioplastie unterzogen, zeigte sich eine signifikante Verkürzung der hepatischen T1-Zeit bei deutlich verbesserter Hämodynamik.
Fazit: Die hepatische T1-Zeit ist ein guter Prädiktor für die diastolische RV-Dysfunktion und die Prognose sowie ein zuverlässiger Verlaufsparameter für den Krankheitsverlauf und das Therapieansprechen bei PH.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
01. März 2024
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