Zielsetzung Patienten mit dextro-Transposition der großen Arterien (D-TGA) erkranken trotz frühzeitiger
operativer Korrektur häufig an einer Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion
(EF) im Erwachsenenalter. Ziel dieser Studie war die Bestimmung der linksventrikulären
(LV) Funktion mittels magnetresonanztomographischer (MRT) EF- und Strain -Analyse
in einem D-TGA-Patientenkollektiv im Vergleich zu einer gesunden Kontrollgruppe.
Material und Methoden Bei dieser retrospektiven, monozentrischen Studie erhielten 15 Erwachsene mit D-TGA,
die im Kindesalter einer arterieller switch- Operation (ASO) zugeführt wurden, eine
Follow-up MRT (3T, Ingenia, Philips) zwischen 2021 und 2023 (33% weiblich, Alter 34
± 11 Jahre, 33 ± 9 Jahre nach OP). LV und rechtsventrikuläre Volumina (indiziert auf
die Körperoberfläche), EF und LV Strain (“Feature Tracking”, Cvi42, Circle Vascular
Imaging) wurden analysiert. Die Ergebnisse wurden verglichen mit einer gesunden Kontrollgruppe
(n=15, 47% weiblich, Alter 48 ± 9 Jahre) mittels t-Test und Mann-Whitney-U-Test.
Ergebnisse Erwachsene mit D-TGA zeigten > 20 Jahre nach ASO einen signifikant niedrigeren globalen
longitudinalen Strain (GLS) im Vergleich zu gesunden Kontrollen (-14,1% ± 4,5 vs.
-17,3% ± 2,4; p< 0,045) aber keine signifikant beeinträchtige LV EF (62,0% ± 5,5 vs.
59,9% ± 4,9; p=0.387), RV EF oder Volumina. Radialer (36,6% ± 8,4 vs. 31,5% ± 9,5;
p=0.116) und zirkumferenzieller Strain (-18,1% ±3,7 vs. -17,2% ± 2,1; p=0,257) waren
auch nicht pathologisch verändert im Vergleich zu gesunden Kontrollen.
Schlussfolgerungen D-TGA Patienten, die eine ASO erhielten, zeigen trotz normaler LV EF im Vergleich
zu einer gesunden Kontrollgruppe einen reduzierten LV GLS, welcher auf eine subtile
linksventrikuläre Dysfunktion hindeuten könnte, und somit engmaschig in den klinischen
Follow-ups integriert werden sollte.