Rofo 2024; 196(S 01): S27
DOI: 10.1055/s-0044-1781545
Abstracts
Vortrag (Wissenschaft)
Interventionelle Radiologie (Vaskuläre Interventionen)

Systematische Analyse der Strahlenbelastung bei Versorgung intracranieller Aneurysmen mittels WEB, Coiling und Stent-gestütztem Coiling

Authors

  • D Zopfs

    1   Universitätsklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • C Kabbasch

    2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • L Pennig

    2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • S Lennartz

    3   Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • M Schlamann

    2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
  • T Liebig

    4   LMU, Institut für diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie der LMU-Klinik München, München
  • L Görtz

    2   Uniklinik Köln, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Köln
 
 

    Zielsetzung Der Woven Endobridge (WEB) ist eine wirksame Technik zur endovaskulären Behandlung zerebraler Aneurysmen. In dieser Studie wird die Strahlenbelastung während der Behandlung mittels WEB mit denen bei Versorgung mittels Coiling und Stent-assistiertem Coiling (SAC) verglichen.

    Material und Methoden Das Dosisflächenprodukt (DFP) wurde retrospektiv als Surrogat für die Strahlenexposition bei 134 WEB-Eingriffen, die zwischen 2011 und 2023 durchgeführt wurden, ausgewertet. Zusätzlich wurden weitere Parameter, welche die Strahlendosis beeinflussen durch multiple lineare Regression ermittelt. Darüber hinaus wurde die Strahlenbelastung bei WEB-Eingriffen zwischen 2020 und 2023 mit der Strahlenbelastung bei Coiling- und SAC-Eingriffen verglichen.

    Ergebnisse Das mittlere DFP bei Eingriffen mit WEB betrug 112,7 ± 69,1 Gycm2. Im Verlauf zwischen 2011 und 2023 sank das DFP signifikant um 20,7 Gycm2 pro Viertel des Studienzeitraums (95% CI: 4,4 – 37,0 Gycm2, p=0,013). Bei Behandlung von Aneurysmen mittels WEB und zusätzlichem Stenting bzw. Coiling erhöhte das DFP um 65,6 Gycm2 im Vergleich zur Versorgung mit WEB allein (95% CI: 21,7 – 109,4 Gycm2, p=0,040). Die Aneurysmagröße hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Strahlenbelastung bei Versorgung mittels WEB. Im letzten Viertel des Studienzeitraums betrug das mittlere DFP bei Versorgung mittels WEB 87,6 ± 70,1 Gycm2. Dies war im Vergleich zu SAC signifikant niedriger (156,5 ± 102,3 Gycm2, p<0,001). Im Vergleich zur Strahlenbelastung bei Aneurysmaversorgung mittels Coiling fand sich kein signifikanter Unterschied (126,3 ± 157,3 Gycm2, p=0,170).

    Schlussfolgerungen Die Ergebnisse der Studie deuten auf einen Lernkurveneffekt bei der Behandlung von Aneurysmen mit WEB hin, der in einer geringeren Strahlenbelastung resultiert. Im Vergleich mit Stent-assistiertem Coiling (SAC) ist die Strahlenbelastung der WEB-Behandlung in dieser monozentrischen Studie geringer und zumindest gleichwertig mit der Coiling-Behandlung.


    Publication History

    Article published online:
    12 April 2024

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