Rofo 2024; 196(S 01): S76
DOI: 10.1055/s-0044-1781691
Abstracts
Poster (Wissenschaft)
Notfalldiagnostik/Intensivmedizin

Portalvenöses Kontrastmittel-Anreicherungsverhältnis der Nebennieren und der Milz als prognostischer Marker für die Mortalität bei Patienten mit akuter mesenterialer Ischämie

Authors

  • F Pfister

    1   Universitätsmedizin Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle, Leipzig
  • M Mehdorn

    2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig
  • C Schwartner

    3   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • D Seehofer

    4   Universitätsklinikum Leipzig, Skip Navigation LinksKlinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig
  • H M Tautenhahn

    2   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Leipzig
  • M F Struck

    5   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Leipzig
  • T Denecke

    3   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
  • H J Meyer

    3   Universitätsklinikum Leipzig, Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Leipzig
 
 

    Zielsetzung Die Kontrastmittelanreicherung der Nebenniere in der Computertomographie (CT) wurde bereits als prognostischer Faktor für kritisch kranke Patienten mit verschiedenen Erkrankungen analysiert. In keiner Studie wurde dieser quantitative Parameter jedoch bei Patienten mit akuter mesenterialer Ischämie untersucht. Ziel dieser Studie war es daher, den prognostischen Wert der Kontrastmittelanreicherung der Nebennieren bei Patienten mit klinischem Verdacht auf AMI zu bewerten.

    Material und Methoden Alle Patienten mit klinischem Verdacht auf AMI wurden zwischen 2016 und 2020 untersucht und retrospektiv ausgewertet. Bei allen Patienten wurde nach der CT-Bildgebung eine chirurgische Exploration durchgeführt. Insgesamt wurden 134 Patienten (52 weibliche Patienten, 38,8%) mit einem Durchschnittsalter von 69,2 ± 12,4 Jahren in die vorliegende Analyse einbezogen. Bei allen Patienten wurde das präoperative CT zur Berechnung der Kontrastmittelanreicherung der Nebennieren und der Milz verwendet.

    Ergebnisse Insgesamt starben 27 (20,1%) Patienten innerhalb von 24 Stunden und 94 (70,1%) innerhalb von 30 Tagen. Es gab statistisch signifikante Unterschiede bei den Mittelwerten für das Verhältnis von Milz zu Nebeniere bezüglich der 24-Stunden-Mortalität (p=0,001) und der 30-Tage-Mortalität (p=0,004), während die Dichte von unterer Hohlvene und der Milz statistisch signifikant zwischen Überlebenden und Nicht-Überlebenden nach 30 Tagen war (p=0,037 bzw. p=0,028). In der Cox-Regressionsanalyse war die mittlere Dichte der Nebenniere mit der Mortalität nach 24 Stunden mit einer HR von 1,09 (95% CI 1,02-1,16, p=0,01) assoziiert.

    Schlussfolgerungen Die Kontrastmittelanreicherung der Nebenniere ist mit der 24- und 30-Tage-Mortalität bei Patienten mit AMI assoziiert. Die prognostische Relevanz für die Übertragung in die klinische Routine muss jedoch in anderen Kohorten validiert werden.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    12. April 2024

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