Rofo 2024; 196(S 01): S98-S100
DOI: 10.1055/s-0044-1781728
Abstracts
Case-Report
Mammadiagnostik

Granularzelltumor der Brust: Eine äußerst seltene Erscheinung einer beidseitigen Raumforderung in der Brust bei einem 17-jährigen Jungen

Authors

  • I Bayram

    1   Universitätsklinikum Halle, Klinik und Poliklinik für Radiollogie, Halle (Saale)
  • H Zentgraf

    2   Klinik und Poliklinik für Radiologie, Universitätsmedizin Halle, Halle (Saale)
  • S Barrot

    3   Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsmedizin Halle, Halle (Saale)
 
 

Einleitung Der Granularzelltumor ist eine seltene, meist gutartige Neubildung, die aus Schwann-Zellen hervorgeht und an jeder Körperstelle auftreten kann; 5–15% der Fälle treten in der Brust auf.

Anamnese Ein 17-jähriger Patient stellte sich mit bilateralen verschieblichen, schmerzlosen Brustherden mit klinischem Verdacht auf ein Karzinom vor. Die diagnostische Mammographie ([Abb. 1a, b]) zeigte links retromamillär eine umschriebene Raumforderung von 2 x 1,7 cm. Die rechtsseitige Läsion lag weit medial parasternal und mamographisch war nicht darstellbar. Der diagnostische Ultraschall ([Abb. 2a, b]) zeigte auf beiden Seiten glatt begrenzte, hypoechogene Raumforderungen, jeweils ohne pathologische Mehrperfusion, jedoch mit gering fokaler Verhärtung in der Elastographie. Die Läsionen wurden mit dem BI-RADS-Score jeweils von 4a bewertet und wurde weitere histologische Abklärung empfohlen. Die ultraschallgesteuerte Stanzbiopsie der Raumforderungen war erfolgreich. Die erste mikroskopische Diagnose war für beiden Läsionen ein Granularzelltumour (GCT). Aufgrund der Ergebnisse wurde bei dem Patienten beidseitigen weiten Exzision der Raumforderungen durchgeführt.

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Abb. 1
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Abb. 2
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Abb. 3
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Abb. 4

Diskussion Maligne GCTs sind sehr seltene Läsionen und machen weniger als 1% aller GCTs aus [1]. Aufgrund seiner ähnlichen Merkmale in der Mammographie und im Ultraschall ist es klinisch sehr schwierig, Granularzelltumouren vom Mammakarzinom zu unterscheiden. Die vollständige chirurgische Entfernung ist die einzige Behandlung für GCTs, für die keine adjuvante Chemotherapie oder Strahlentherapie erforderlich ist [2].



Publication History

Article published online:
12 April 2024

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Abb. 1
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