Einleitung Die rezidivierende Larynxpapillomatose (RLP) ist eine seltene Erkrankung, die durch
das Auftreten von gutartigen Tumoren (Papillomen) im Bereich des Larynx gekennzeichnet
ist. Unterschieden wird eine adulte von einer juvenilen Form. Die Symptome können
von leichten Stimmproblemen bis hin zu schweren Atembeschwerden reichen. Die genaue
Ursache für das rezidivierende Wachstum der Papillome ist noch nicht vollständig geklärt,
jedoch wird angenommen, dass eine gestörte Immunantwort gegen das humane Papillomavirus
(HPV) eine entscheidene Rolle spielt.
Fallvorstellung Wir präsentieren den Fall eines 63-jährigen männlichen Patienten mit HPV-assoziierter
rezidivierender Larynxpapillomatose. Seit der Erstdiagnose der RLP 09/1999 unterzog
sich der Patient insgesamt 71 chirurgischen Abtragungen der Papillome im Bereich des
Larynx und der Trachea, zumeist laserchirurgisch teils mit lokaler Applikation von
Bevacizumab oder Cidofovir. Bei Zunahme der respiratorischen Beschwerden sowie der
laryngealen und trachealen Affektion mit Papillomherden unter sich sich der Patient
seit Juni 2022 einer engmaschig kontrollierten systemischen Bevacizumab-Therapie.
Darunter zeigt sich ein ersichtlicher Regress des Papillombefalls.
Schlussfolgerung Die systemische Bevacizumab-Therapie stellt eine vielversprechende Behandlungsform
der RLP dar und sollte in einem interdisziplinären Kontext insbesondere bei Patienten
mit einem schweren Krankheitsverläufen evaluiert werden. Weitere follow-up Untersuchungen
sind erforderlich, um die langfristigen Ergebnisse besser einordnen zu können.