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DOI: 10.1055/s-0044-1783951
Systemische Bevacizumab-Therapie bei rezidivierender Larynx-Papillomatose – ein Erfahrungsbericht
Authors
Einleitung Die rezidivierende Larynxpapillomatose (RLP) ist eine seltene Erkrankung, die durch das Auftreten von gutartigen Tumoren (Papillomen) im Bereich des Larynx gekennzeichnet ist. Unterschieden wird eine adulte von einer juvenilen Form. Die Symptome können von leichten Stimmproblemen bis hin zu schweren Atembeschwerden reichen. Die genaue Ursache für das rezidivierende Wachstum der Papillome ist noch nicht vollständig geklärt, jedoch wird angenommen, dass eine gestörte Immunantwort gegen das humane Papillomavirus (HPV) eine entscheidene Rolle spielt.
Fallvorstellung Wir präsentieren den Fall eines 63-jährigen männlichen Patienten mit HPV-assoziierter rezidivierender Larynxpapillomatose. Seit der Erstdiagnose der RLP 09/1999 unterzog sich der Patient insgesamt 71 chirurgischen Abtragungen der Papillome im Bereich des Larynx und der Trachea, zumeist laserchirurgisch teils mit lokaler Applikation von Bevacizumab oder Cidofovir. Bei Zunahme der respiratorischen Beschwerden sowie der laryngealen und trachealen Affektion mit Papillomherden unter sich sich der Patient seit Juni 2022 einer engmaschig kontrollierten systemischen Bevacizumab-Therapie. Darunter zeigt sich ein ersichtlicher Regress des Papillombefalls.
Schlussfolgerung Die systemische Bevacizumab-Therapie stellt eine vielversprechende Behandlungsform der RLP dar und sollte in einem interdisziplinären Kontext insbesondere bei Patienten mit einem schweren Krankheitsverläufen evaluiert werden. Weitere follow-up Untersuchungen sind erforderlich, um die langfristigen Ergebnisse besser einordnen zu können.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
19. April 2024
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