Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S19
DOI: 10.1055/s-0044-1783997
Abstracts │ DGHNOKHC
Bildgebende Verfahren: Speicheldrüsen/Fazialis

Seltene Neoplasie der Glandula parotidea

Authors

  • Amer Dandachi

    1   Universität Witten/Herdecke, St. Josefs Hospital Hagen, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Hagen
  • M. C. Seuthe Inga

    1   Universität Witten/Herdecke, St. Josefs Hospital Hagen, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Hagen
  • Sabine Eichhorn

    1   Universität Witten/Herdecke, St. Josefs Hospital Hagen, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Hagen
  • Jonas Park

    1   Universität Witten/Herdecke, St. Josefs Hospital Hagen, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie, Hagen
 
 

    Einteilung Der solitäre fibröse Tumor (SFT) ist eine seltene, meist gutartige Neoplasie, die in verschiedenen Organen des Körpers vorkommen kann. In der Gl. parotidea ist das Vorkommen des Tumors extrem selten. Seit 1995 wurden nur 39 Fälle beschrieben, wovon zwei Fälle ein lokales Rezidiv aufweisen.

    Methode Wir präsentieren den Fall einer ausländischen 35-jährigen Patientin, die sich mit einer präaurikulären Schwellung links vorstellte, nachdem sie zuvor zweimal im Ausland (Türkei) an der Parotis links operiert wurde. Die Histologie des vorherigen Eingriffs war nicht bekannt. Bei der MRT-Halsuntersuchung zeigte sich ein ca. 3cm großer, polylobulärer Tumor in der linken Gl. parotidea. Es erfolgte die Re-Parotidektomie links im Sinne einer extrakapsulärer Dissektion. Histologisch wurde ein SFT diagnostiziert. Immunhistologische Tests bestätigten die Positivität für CD34, CD99 und Vimentin. Acht Monate nach dem Eingriff zeigte sich ein rasch progredienter Tumor in der linken Gl. parotidea, der auf eine Größe von bis zu 4 cm anwuchs. Es erfolgte die totale Re-Parotidektomie, wobei der Nervus facialis erhalten werden konnte.

    Ergebnisse Die Histologie bestätigte das Rezidiv des zuvor diagnostizierten SFT. Postoperativ zeigte sich eine leichte Fazialisparese (HBII), welche im Verlauf vollständig zurückgegangen ist. Die Nachsorgeuntersuchung zeigte keinen Anhalt für ein erneutes Rezidiv.

    Diskussion SFT der Gl. parotidea sind in der Regel gutartig, jedoch besteht ein Risiko für Rezidive oder malignes Verhalten. SFT zeigen eine starke Färbung für CD34 und sind daher der am häufigsten verwendete Marker zur Diagnose. Die primäre Therapie besteht in der chirurgischen Entfernung des Tumors. Die postoperative Nachsorge ist entscheidend, um mögliche Rezidive frühzeitig zu erkennen.


    Publication History

    Article published online:
    19 April 2024

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