Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S105-S106
DOI: 10.1055/s-0044-1784291
Abstracts │ DGHNOKHC
Otologie/Neurootologie/Audiologie: Innenohr

Analyse der Morphologie des vestibulären Aquäduktes (VA) bei Patienten mit Morbus Menière und Kontrollgruppen zur Entwicklung eines VA-Scores

Kristen Rak
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
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Laurent Noyalet
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
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Björn Spahn
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
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Tassilo Müller-Graff
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
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Jonas Engert
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
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Miriam Bürklein
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
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Stephan Hackenberg
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
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Johannes Völker
1   Universitätsklinikum Würzburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenkrankheiten, plastische und ästhetische Operationen, Würzburg
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Die korrekte Diagnose des Morbus Menière (MM) stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund konzentrierte sich die vorliegende Studie auf die Morphologie des vestibulären Aquädukts (VA), dessen Form und Lage bei Patienten mit Morbus Menière bereits in einigen früheren Studien als auffällig beschrieben wurde.

    Materialien und Methoden Bei Patienten mit gesichertem Morbus Menière (n=52) und Kontrollpatienten (n=42) wurde der Winkel zwischen den Bogengängen und dem VA sowie die Länge des VA anhand von CT-Bildern gemessen und ausgewertet. Daraus wurde ein VA-Score entwickelt, der mittels 3D-Analyse die VA-Winkel kategorisiert und somit eine Einteilung de anatomischen Verhältnisse in Gruppen ermöglicht.

    Ergebnisse Bei den MM-Patienten war die VA-Länge im Vergleich zu den Kontrollpatienten signifikant reduziert. Die Winkelmessungen zeigten ebenfalls signifikante Unterschiede bei allen Bogengängen. Im VA-Score fielen die MM-Patienten mit einer Häufung von 44% im VA-Score 2 auf. Im Gegensatz dazu waren die Ergebnisse der Kontrollen in allen Gruppen breit verteilt. Zur weiteren Analyse wurden auch die anamnestischen Daten und der Verlauf nach Saccotomie ausgewertet. Es zeigte sich, dass bei VA mit hohen Winkeln (Untergruppe des VAS 2) und sehr kurzen VA die Erfolgsrate der Operation sehr gering war.

    Ausblick Diese Studie deutet auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Schweregrad der MM und den Erfolgsaussichten einer Behandlung sowie dem anatomischen Verlauf der VA hin. Um diese Hypothese zu bestätigen, bedarf es einer multizentrischen Studie und einer Software, die es ermöglicht, Winkel und Längen auf einfache Art und Weise zu messen. Derzeit wird an einer Lösung mit künstlicher Intelligenz gearbeitet.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    19. April 2024

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