Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S125
DOI: 10.1055/s-0044-1784359
Abstracts │ DGHNOKHC
Pädiatrische HNO-Heilkunde

Aortoösophageale Fistel nach Ingestion von Knopfbatterie

Luisa Symeou
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Regensburg
,
Ines Ugele
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Regensburg
,
Katharina Tenneberg-Holzer
2   Universitätsklinikum Regensburg, Unternehmenskommunikation, Regensburg
,
Melanie Völkl
3   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Regensburg
,
Domenica Golka
2   Universitätsklinikum Regensburg, Unternehmenskommunikation, Regensburg
,
Isolde Schäfer
2   Universitätsklinikum Regensburg, Unternehmenskommunikation, Regensburg
,
Christopher Bohr
1   Universitätsklinikum Regensburg, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Regensburg
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung Knopfbatterien sind eine unterschätzte Bedrohung, vor allem für Kleinkinder, welche dazu neigen, sie sich in Körperöffnungen wie Nase, Mund und Ohren zu stecken. Die flachen, runden Batterien befinden sich in zahlreichen Haushaltsgegenständen und Spielzeug. Die Ingestion von Knopfbatterien kann dazu führen, dass sie im Rachen oder der Speiseröhre verweilen, in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang.

    Material und Methoden Datenerhebung aus medizinischen Akten, Bildgebungen und Laborbefunden.

    Ergebnisse Ein einjähriges Kind wurde aufgrund wiederholter Episoden von Bluterbrechen in unsere Notaufnahme verlegt. Es konnte initial keine eindeutige Ursache für die Symptome ermittelt werden. Bei Symptomprogredienz und massiver ösophagealer Blutung wurden ein Ösophaguspacking und eine Laparotomie durchgeführt. Eine darauffolgende CT-Thorax/Abdomen mit Kontrastmittel zeigte eine Knopfbatterie im Dünndarm sowie den Austritt von Kontrastmittel aus der A.lusoria. Ein Versuch, die Blutung durch interventionell mit zu kontrollieren, erwies sich als erfolglos und führte in der Folge zum Versterben des Kindes.

    Fazit Es besteht die dringende Notwendigkeit einer raschen Diagnosestellung und adäquaten Behandlung bei Ingestion von Knopfbatterien, um lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern. Eltern und Kinderbetreuende sollten über die Gefahren von Knopfbatterien aufgeklärt werden. Als Präventionsmaßnahme haben wir in Kooperation mit den Bayerischen Staatsministerien für Gesundheit und Pflege, für Familie, Arbeit und Soziales sowie für Wissenschaft und Kunst eine Informationsbroschüre entwickelt, welche auf die Gefahren hinweist und Empfehlungen zum Verhalten bei V.a. Ingestion einer Knopfbatterie beinhaltet.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    19. April 2024

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