Die anatomische Nähe der Nasennebenhöhlen zum Gehirn und zur Orbita erklärt das Auftreten
von auch heute noch schweren und lebensbedrohlichen entzündlichen Komplikationen bei
Sinusitis. Zwar treten diese schweren Fälle insgesamt selten auf, sollten aber wegen
ihrer Letalität von 10 – 20% mit Defektheilungen (z.B. Epilepsie, Nervenparesen) rechtzeitig
erkannt und behandelt werden [1,2]. Es stellte sich eine 36 jährige weibliche Patientin
mit einer akuten sinusitischen Beschwerden und einem begleitenden Stottern vor. Das
bei Aufnahme vorliegende unklare Stottern wurde neurologisch vorgestellt und eine
cCT durchgeführt, ergab jedoch keinerlei Hinweise auf ein neurologisches Korrelat
aber ausgedehnte Scheimhautschwellung im Bereich des Sinus ethomidales bds mit betotner
Ausdehnung in Sinus frontalis bds. Unter einer Antibiotischen sowie lokalen Thearpie
der Nase kam es zur keiner Besserung der Beschwerden. Nach neurologischer Konsultation
und unauffälliger Liquorpunktion ist eine reaktive meningeale Reizung bei einer ausgeprägten
Sinusitis frontalis als Ursache zu erachten gewesen, sodass einer Sanierung der Nasennebenhöhlen
erfolgt wurde. Nach der Operation zeigte sich eine rasche Verbesserung des vorliegenden
Stottern. Die Entlassung erfolgte nach 10 Tagen. Endokranielle Komplikationen gehen
am häufigsten von der Strirnhöhle aus [2].Neben den Folgen einer intrakraniellen Drucksteigerung
können lokale Hirnsymptome in Folge der meningealen Reizung auftreten(z.B. motorische
Aphasie durch Reizung ggf. Schädigung des Broca-Sprachzentrums)[2]. Die Operative
Sanierung der betroffnenen Nasennebenhöhlen steht immer im Vordergund sowie die Antibiotische
Therapie [1,2,3].