Laryngorhinootologie 2024; 103(S 02): S132
DOI: 10.1055/s-0044-1784383
Abstracts │ DGHNOKHC
Rhinologie: Nasenhöhle/NNH

Die dentogene Sinusitis – das interdisziplinäre Krankheitsbild

Authors

  • Veronica Mejia Santana Maria

    1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Düsseldorf
  • Florian Schmidt

    1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Düsseldorf
  • Vivek Bose

    1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Düsseldorf
  • Gregor Wolf

    1   Evangelisches Krankenhaus Düsseldorf, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Düsseldorf
 
 

    Einleitung Die odontogene Sinusitis stellt eine häufige Sonderform der Rhinosinusitis dar, wobei in die Kieferhöhle fortgeleitete dentogene Infektionen verursachend sind. Es handelt sich somit um eine unilaterale sekundäre Nasennebenhöhlenerkrankung¹. Relevante CT/DVT- und Röntgenbefunde für den HNO-Arzt sowie therapeutische Algorithmen sollen anhand des Fallbeispiels erörtert werden.

    Material/Methode Ein 67-jähriger Patient wurde nach 2-maliger NNH-OP mit fortbestehenden sinusitischen Beschwerden rechts zur erneuten NNH-Revision in unsere HNO-Klinik überwiesen. Endoskopisch war das Kieferhöhlenostium frei mit wenig putridem Sekret. In der CT zeigten sich eine komplette Verlegung der rechten Kieferhöhle sowie eine periapikale Osteolyse der Regio 17.

    Ergebnisse Es erfolgte die Entfernung der Zähne 17 und 18 mit transalveolärer Kieferhöhlenspülung und Mund-Antrum-Verbindung-Deckung mittels Rehrmannplastik. Anschließend blieb der Patient beschwerdefrei.

    Diskussion Die Anamnese bei unilateraler Rhinosinusitis sollte Fragen nach Erkrankungen der Zähne und Zahnvorbehandlungen einschließen. Pathognomonisch in der CT/DVT sind einseitige Osteolysen am Kieferhöhlenboden durch apikale Parodontitiden, dentogene Zysten, in die Kieferhöhle dislozierte Zähne, Implantate oder dentales Füllungsmaterial. Primär ist eine Fokussanierung durch konservierende Maßnahmen oder Extraktionstherapie indiziert. Sekundär oder simultan interdisziplinär erfolgt die Wiederherstellung der endonasalen Drainage via endoskopischer Nasennebenhöhlenchirurgie bei Infundibulumblockade.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    19. April 2024

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