Einleitung Schwannome sind benigne Tumoren der Schwann"schen Zellen. 25-45% entstammen
der Kopf-Halsregion, nur 4% der Schwannome haben ihren Ursprung in der sinunasalen
Region, der Einbezug des Septums ist sehr selten.
Fallvorstellung 62-jähriger Patient mit schmerzloser Schwellung des Nasenstegs, seit 12 Monaten größenkonstant.
Die Raumforderung zeigte sich an der Columella verschieblich, schleimhautüberzogen
und ohne Teleangiektasien. Keine Obstruktion, Epistaxis, Rhinorrhoe oder Hyposmie.
Keine Schwannome oder Neurofibromatose Typ II bekannt. Differentialdiagnostisch Dermoid
oder Sarkom erwogen, daher ohne Probebiopsie Indikation zur Exstirpation der Raumforderung
über Hemitransfixationsschnitt gestellt. Intraoperativ, makroskopisch zeigte sich
ein Tumor von 15*8*6mm Größe, keine Nervendarstellung möglich, das Gewebsstück war
bekapselt und knotig aufgeworfen, postoperativ keine Nervenausfälle. Mikroskopisch
imponierten spindelzellige Proliferate in faszikulärer Anordnung. Der histopathologische
Befund ergab ein in toto entferntes, regressiv verändertes Schwannom. Immunhistologisch
zeigten sich Anfärbungen für S100 Protein und Ki-67 (>5%).
Diskussion/Ausblick Endonasale Schwannome sind seltene Raumforderungen des sinunasalen Traktes. Symptome
werden heterogen beschrieben. Als Zugangsweg bei Extirpation wird aktuell die offene
Septorhinoplastik empfohlen und sollte bei Raumforderungen≥10mm gewählt werden. Um
das präooperative Ausmaß zu bestimmen, kann eine MRT erwogen werden. Differentialdiagnostisch
sollten u.A. Dermoid, Leiomyome oder -sarkome und Neurofibrome erwogen werden. Als
Nervenursprung werden N. trigeminus-Äste oder autonome Nerven vermutet. Die Assoziation
mit Neurofibromatose Typ II ist relevant und sollte bei der Anamneseerhebung bedacht
werden.