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DOI: 10.1055/s-0044-1787429
Evaluation der neoadjuvanten Chemotherapie bei frühem Mammakarzinom unter Einbeziehung des Carbon Footprints und Patientinnenlogistik
Einleitung Das Ziel der Behandlung des frühen Mammakarzinoms ist die lokoregionäre Tumorkontrolle und die Vermeidung des Rückfallrisikos. Dabei soll aber auch die hohe Lebensqualität der Patientin erhalten werden. Die Säulen der Behandlung stellen Systemtherapie, Operation und Radiotherapie dar. Nun zeigen aktuelle Daten, dass der eco-logistische Impakt der Behandlung von Bedeutung ist, da die Zeittoxizität und durch die Behandlung entstandene Umweltbelastung negative Folgen für die Patientinnen, aber auch die Gesellschaft haben kann.
Es bleibt jedoch unklar, wie zeit- und umweltbelastend die neoadjuvante Chemotherapie für die Patientinnen mit Mammakarzinom ist. Ziel unserer Studie ist die öko-logistische Bilanzierung der neoadjuvanten Chemotherapie unter drei standardisierten Schemata für das luminale, triple-negative und Her2-positive frühe Mammakarzinom.
Material und Methodik Es handelt sich um eine monozentrische prospektive Kohortenstudie. Außer der Lebensqualität anhand des EORTC QLQ-C30 und EQ-5D-5L wird die Zeittoxizität erfasst. Dafür werden alle mit Behandlung verbundene Zeiten und Fahrten miterfasst. Danach wird für jede Patientin ein idealer Behandlungsplan erstellt und mit dem realen verglichen. Dabei werden auch die Abfallmengen, die unter idealen und realen Bedingungen entstehen, berechnet. Schließlich erfolgt die CO2 Bilanzierung für den realen und idealen Plan mit Ecoinvent database 3.7 und openLCA 2.1 software, IPCC 2013.
Ergebnisse Als Ergebnisse erwarten wir eine Abschätzung der realen zeitlichen Belastung der Patientinnen mit Mammakarzinom. Evaluiert werden: Anzahl der Kontakte mit dem Gesundheitswesen, Zeitbelastung durch die Behandlung, carbon footprint der Behandlung in einzelnen Kombinationen der Chemotherapie anhand des Fahrtenprotokols und Evaluation des Materialverbrauches. Es sollten Optimierungsmöglichkeit bei der neoadjuvanten Behandlung der Patientinnen mit Mammakarzinom identifiziert werden, die die Zeittoxizität, Belastung der Patientin und der Umwelt reduzieren können.
Zusammenfassung Eco-logistische Analysen mit Ökobilanzierung stellen unumgängliche Perspektiven dar, mit denen zunehmend die medizinischen Produkte sowie Behandlungsabläufe betrachtet werden sollen, damit die Belastung der Patientinnen und Umwelt reduziert werden könnte und die Optimierung der Ressourcen ermöglicht wird.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
14. Juni 2024
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