Hintergrund Trotz vielfältiger Ansätze zur Implementierung von Fort- und Weiterbildungsangeboten
für palliative-care auch im Bereich der Altenpflege ist der Mangel an qualifizierten Mitarbeitenden in
Pflegeheimen so misslich wie alltäglich. So gibt es in den Einrichtungen der Altenpflege
zahlreiche Mitarbeitende, die keine 3-jährige Ausbildung genossen haben. Um die Situation
sowohl der hochaltrigen Patient:innen wie auch dieser Mitarbeitenden zu verbessern,
hat eine multiprofessionelle Arbeitsgruppe aus Haupt- und Ehrenamtlichen der hospiz-initiative-kiel
ein Schulungskonzept entwickelt. Für die Schulungen wurden Pflegeheime mit bestehenden
Kooperationsverträgen aus dem Kieler Stadtgebiet adressiert.
Methode Es wurden kleine Schulungseinheiten zu verschiedenen Themen entwickelt. Die Schulungstermine
und -räumlichkeiten wurden in Kooperation mit den jeweiligen Leitungen der Einrichtungen
koordiniert. Die Teilnahme der Mitarbeitenden ist freiwillig und findet in deren Arbeitszeit
statt. Die HospizIMPULSE dauern jeweils 90 Minuten. Das Konzept sieht vor, dass jeweils
eine Haupt- und eine Ehrenamtliche gemeinsam die Pflegeheime zu den Impulsvorträgen
besuchen. Sie bieten praktischen Input, Gruppenarbeit und Selbsterfahrung (z.B. sich
gegenseitig Getränk anreichen) an und lassen Raum für Erfahrungsaustausch. Alle Teilnehmenden
wurden am Ende der Veranstaltungen um ein anonymes Feedback mit Einschätzung auf einer
Likert Skala (5=sehr hilfreich bis 1=nicht brauchbar) auf einem white-board mit Klebepunkten
sowie um freie Anmerkungen und um die gesonderte Angabe des Herkunftslandes gebeten.
Ergebnisse In der einjährigen Entwicklungsphase seit April 2022 sind vier Kurzschulungen erarbeitet
worden: „Keine Angst vorm Sterben“, „Vom Umgang mit der Trauer“, „Essen, Trinken und
Mundpflege am Lebensende“ und „Was ich will: Patientenverfügungen“. Seit April 2023
wurden 24 hospizIMPULSE in sechs Pflegeeinrichtungen angeboten, mit durchschnittlich
zwölf Teilnehmenden; diese stammten aus vierzehn Nationen. Das Feedback war durchweg
sehr gut. Aus den freien Kommentaren ergab sich der Hinweis, dass manche Worte, wie
„Kraftquellen“ oder „Ressourcen“ oft nicht verstanden wurden.
Schlussfolgerung Beim Erarbeiten von Zielen, Methoden, Materialien und Konzept hat sich einmal mehr
gezeigt, wie gewinnbringend die Arbeit in einem multiprofessionellen Team sein kann,
da viele Ansichten, Erfahrungen und Kompetenzen einfließen und aufgenommen werden
konnten. Die HospizIMPULSE sollen fortgesetzt werden. Doch es gibt noch genug zu tun:
natürlich können genau diese Angebote nicht endlos wiederholt werden. Vielmehr sollen
sie weiter überarbeitet werden und neue Konzepte, z. B. für das Thema Demenz, erstellt
werden. Nicht nur bei diesem Thema wird die Verständlichkeit der Sprache ein besonderes
Anliegen sein.