Z Gastroenterol 2024; 62(09): e746-e747
DOI: 10.1055/s-0044-1789935
Abstracts │ DGVS/DGAV
Kurzvorträge
Pankreaskarzinom: Grundlagenforschung Freitag, 04. Oktober 2024, 13:00 – 14:44, Vortragsraum 11

Prospektive Expressionsanalyse von Kallikrein-7 und Midkine bei PatientInnen mit duktalen Adenokarzinomen des Pankreas

H. Schnatenberg
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
,
D. E. Gülçiçeği
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
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T. Goeser
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
,
S. Lang
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
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P. Kasper
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
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D. Waldschmidt
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
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G. Allo
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
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E. Dittmann
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
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M. Bürger
1   Uniklinik Köln, Gastroenterologie und Hepatologie, Köln, Deutschland
› Institutsangaben
 
 

    Einleitung: Duktale Adenokarzinome des Pankreas (PDAC) gehören, bedingt durch ihren zunächst asymptomatischen Verlauf und einer oft frühen Metastasierung, zu den tödlichsten Krebsentitäten weltweit. In diesem Kontext gewinnen Tumormarker als Ansatz für Früherkennung, Prognose und Therapieüberwachung bzw. -steuerung zunehmend an Bedeutung. Die derzeit für PDACs verwendeten Tumormarker CEA und CA-19-9 werden aufgrund ihrer geringen Sensitivität und Spezifität aktuell nicht zum Screening empfohlen, sodass ein dringender Bedarf besteht neue Biomarker zu identifizieren. Kallikrein-7 (KLK-7) und dessen Substrat Midkine rücken in diesem Kontext zunehmend in den Vordergrund, da eine Überexpression dieser Proteine in Gewebeproben von PDACs nachgewiesen werden konnte.

    Ziele: Analyse des KLK-7- und Midkineexpressionsprofils bei PDAC-PatientInnen in unterschiedlichen Erkrankungsstadien als potentieller Biomarker im Serum.

    Methodik: Prospektiver Einschluss von 90 PatientInnen mit histologisch gesichertem PDAC und Asservation von Serumproben vor Therapiebeginn zwischen 01/2022 und 04/2024. Die Analyse erfolgte mittels ELISA-Kits. Die erhobenen Daten verglichen wir mit einer gesunden Kontrollgruppe.

    Ergebnis: Das PatientInnenkollektiv setzt sich zusammen aus 50 Männern und 40 Frauen im Durchschnitt 67,14 Jahre alt. Zusätzlich unterteilten wir diese Population in drei Subgruppen: primär operabel, neoadjuvant behandelt und palliativ therapiert. Sowohl zwischen PDAC-PatientInnen und der gesunden Kontrollgruppe (Midkine: p=0,014, KLK-7: p=0,000037), als auch innerhalb der Subgruppen (z.B. Midkine primär operabel gegen palliativ: p=0,0045) konnten wir signifikante Unterschiede in der KLK-7- und Midkine-Konzentration feststellen. Darüber hinaus zeigte sich eine inverse Darstellung der beiden Proteinkonzentrationen.

    Schlussfolgerung: Die beobachteten signifikanten Unterschiede zwischen der Konzentration von KLK-7 und Midkine in Serumproben von gesunden ProbandInnen und erkrankten PatientInnen deuten darauf hin, dass diese einen Stellenwert in der Pathogenese der PDACs einnehmen und als potenziell diagnostischer Marker dienen könnten. Die ebenfalls signifikanten Unterschiede innerhalb der Subgruppen suggerieren eine Funktion in der Bewertung der Krankheitsprogression. Weitere Untersuchungen werden nötig sein, um die Biomarkerfunktion zu analysieren.


    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    26. September 2024

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