Hintergrund Mit der wegweisenden Ottawa-Charta wurde bereits in den 1980er Jahren der Grundstein
für eine umfassende Gesundheitsförderung gelegt und der Fokus von einer medizinischen
Sichtweise auf eine sozial-ökologische Perspektive verlagert, die den Zusammenhang
zwischen Mensch, Umwelt und Gesundheit betont. Angesichts der zunehmenden globalen
Herausforderungen gewinnt die kombinierte Betrachtung von Gesundheit und Nachhaltigkeit
stetig an Bedeutung. Deshalb wird es auch in Zukunft erforderlich sein, sich mit diesen
Zusammenhängen in der Berufswelt der Gesundheitsförderung und des Gesundheitssektors
intensiver auseinanderzusetzen und in die Ausbildung zu integrieren. Daher ist es
das Ziel dieses Beitrags, die curriculare Verankerung der Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit
am Department Gesundheit der Fachhochschule Burgenland darzustellen.
Methode Der konzeptionelle Rahmen für die Verankerung der Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit
erfolgt durch die systematische Verknüpfung zwischen theoriebasierter Exploration
und Transformation in die Praxis. Auf Basis der bestehenden curricularen Strukturen
soll dieser Zugang eine Systematisierung der Lehre zu den beiden Themen ermöglichen.
Ergebnisse Durch die Anpassung der Lehr- und Forschungsstrategie können Inhalte über die Klimaauswirkungen
auf Gesundheit und Gesundheitssystem integriert werden. Hieraus resultiert letztlich
die Notwendigkeit, neue, klimasensible Inhalte zu implementieren und bestehende Lehrmodule
so anzupassen, dass sie klimarelevante Gesundheitsaspekte berücksichtigen und zur
Förderung einer gesundheitsbezogenen Klimakompetenz beitragen. Dafür ist ein didaktisches
Vorgehen geplant, das eine Mischung aus theoretischen Grundlagen, interdisziplinären
praktischen Anwendungen und projektbasiertem Lernen vorsieht. Dadurch soll die Entwicklung
eines umfassenden Bewusstseins für die komplexen Wechselwirkungen zwischen Klimawandel
und Gesundheit aus dem Blickwinkel diverser Fachbereiche des Gesundheitswesens ermöglicht
werden, um auf die Herausforderungen in der beruflichen Praxis gezielt reagieren zu
können.
Schlussfolgerung Das Department Gesundheit bildet im Bereich Pflege, Hebammen, MTD-Berufe sowie Gesundheitsversorgung
und Gesundheitsmanagement aus, wodurch sich vielfältige Tätigkeitsfelder in verschiedenen
Settings der Gesundheitsförderung und des Gesundheitsversorgungssystems eröffnen,
in denen Absolvent*innen tätig sind. Die Autor*innen erkennen die Chance vor allem
in der Wissenstransformation zu den Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit, wodurch
Absolvent*innen aufgrund ihrer gesundheitsbezogenen Klimakompetenz zur Entwicklung
eines nachhaltigeren Gesundheitssystems beitragen können. Diese innovativen Schnittmengen
führen dazu, dass die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit in den Curricula aller
Studiengänge interprofessionell gelehrt, diskutiert und reflektiert werden. Damit
ist die Säule Nachhaltigkeit – neben Digitalisierung und interprofessioneller Lehre
– zukünftig ein immanenter Bestandteil des Departments.